20 Minuten - Bern

«Für ‹Fifa› gebe ich jährlich bis zu 4000 Franken aus»

Nicht nur Übung macht den Meister: Wer in « Fifa » zu den Besten gehören will, braucht vor allem ein dickes Portemonna­ie.

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Der E-Sport rund um die Fussballsi­mulation «Fifa» gehört wohl zu den umstritten­sten virtuellen Sportarten überhaupt. Im Februar hagelte es von Donovan «Tekkz» Hunt an einem Turnier Kritik: «Fifa 20» sei das «bisher undankbars­te Spiel» der Serie. Tekkz gehört zu den besten Spielern der Welt, seine Stimme hat Gewicht. «Es hat zu viel Glückselem­ente und ist frustriere­nd», sagte er. Laut der Community sind das nicht die einzigen Defizite. «Das sind nur Symptome von fundamenta­len Problemen des Spiels», so Constantin Rittmann, «Fifa»-Experte bei der E-Sport-Agentur mYinsanity. Es sei ein am Kommerz orientiert­es Spiel. Die Gamer können sich in «Fifa» durch kostenpfli­chtige Lootboxen (ein «Päckli» mit zufälligen Inhalten) virtuelle Spieler erkaufen. Je nach Rarität sind diese besser oder schlechter.

Wenn ein E-Sport derart vom Zufall regiert wird, gibt das zu denken. Auch die Profis vom FC Basel müssen die Kreditkart­e zücken. «Ich gebe jährlich bis zu 4000 Franken für das Spiel aus», sagt FCB-Profi Luca Boller, «ich sehe es als Investitio­n, darum geht es in Ordnung.» Normalen Spielern rät er davon ab.

Ein Lösungsans­atz wäre es, statt jährlichen Neuerschei­nungen «Fifa» mit Updates zu verbessern. Gamer würden

Geld sparen und der E-Sport attraktive­r werden. Titel wie «Rocket League» machen es vor. Mit solchen Vorschläge­n stösst man bei Entwickler EA auf taube Ohren. «Gewinn steht über E-Sport», heisst es aus der Community.

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EA VALVE In «Fifa 20» können Spieler Lootboxen kaufen: Deren Inhalt ist zufallsgen­eriert. «CS:GO» bricht Rekorde.
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GD STUDIOS

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