«Für ‹Fifa› gebe ich jährlich bis zu 4000 Franken aus»
Nicht nur Übung macht den Meister: Wer in « Fifa » zu den Besten gehören will, braucht vor allem ein dickes Portemonnaie.
Der E-Sport rund um die Fussballsimulation «Fifa» gehört wohl zu den umstrittensten virtuellen Sportarten überhaupt. Im Februar hagelte es von Donovan «Tekkz» Hunt an einem Turnier Kritik: «Fifa 20» sei das «bisher undankbarste Spiel» der Serie. Tekkz gehört zu den besten Spielern der Welt, seine Stimme hat Gewicht. «Es hat zu viel Glückselemente und ist frustrierend», sagte er. Laut der Community sind das nicht die einzigen Defizite. «Das sind nur Symptome von fundamentalen Problemen des Spiels», so Constantin Rittmann, «Fifa»-Experte bei der E-Sport-Agentur mYinsanity. Es sei ein am Kommerz orientiertes Spiel. Die Gamer können sich in «Fifa» durch kostenpflichtige Lootboxen (ein «Päckli» mit zufälligen Inhalten) virtuelle Spieler erkaufen. Je nach Rarität sind diese besser oder schlechter.
Wenn ein E-Sport derart vom Zufall regiert wird, gibt das zu denken. Auch die Profis vom FC Basel müssen die Kreditkarte zücken. «Ich gebe jährlich bis zu 4000 Franken für das Spiel aus», sagt FCB-Profi Luca Boller, «ich sehe es als Investition, darum geht es in Ordnung.» Normalen Spielern rät er davon ab.
Ein Lösungsansatz wäre es, statt jährlichen Neuerscheinungen «Fifa» mit Updates zu verbessern. Gamer würden
Geld sparen und der E-Sport attraktiver werden. Titel wie «Rocket League» machen es vor. Mit solchen Vorschlägen stösst man bei Entwickler EA auf taube Ohren. «Gewinn steht über E-Sport», heisst es aus der Community.