Bei Fans verhasst, macht er Hoffnung in der Corona-Krise
TÜBINGEN. Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp stellt einen Impfstoff für Herbst in Aussicht.
Es kommt immer wieder vor, dass Hopp in mehreren Stadien gleichzeitig zugegen ist. Dann, wenn Ultras Plakate mit seinem Gesicht in die Höhe halten und mit grossen Buchstaben kundtun, was sie von ihm halten. «Hurensohn» war zuletzt oft zu lesen auf solchen Bannern. Der 79-jährige Milliardär ist für manchen Fan zum Feindbild geworden, weil er den einstigen Dorfclub Hoffenheim mit seinem Geld zum Bundesligisten gemacht hat.
Während Hopp bei Fussballromantikern verhasst ist, gibt er in der Corona-Krise vielen Menschen Anlass zur Hoffnung. Denn er ist nicht nur Mäzen der TSG Hoffenheim, sondern auch Mehrheitsaktionär der Tübinger Firma CureVac. Das Biotechnologieunternehmen forscht nach einem Impfstoff gegen die durch das Coronavirus verursachte Lungenkrankheit Covid-19. Hopp glaubt, dass es in ein paar Monaten so weit sein könnte, wobei das vom Paul-Ehrlich-Institut abhänge. Dieses ist für die Sicherheit von Impfstoffen verantwortlich und untersteht dem Bundesministerium für Gesundheit. Im Interview mit Sport 1 sagt Hopp: «Es müssen ja erst mal Tests gemacht werden an Tieren und dann an Menschen. Ich denke aber, zum Herbst müsste das verfügbar sein, und dann käme möglicherweise die nächste Welle erneuter Infektionen.»
Hopp äussert sich auch zur Absage an US-Präsident Donald Trump, der sich für eine Milliarde Dollar die Exklusivrechte sichern wollte. «Es kann nicht sein, dass eine deutsche Firma den Impfstoff entwickelt und dieser in den USA exklusiv genutzt wird. Das war für mich keine Option.»