«In Zeiten von Corona tut ‹Switzerlanders› gut»
Anstelle einer Kinopremiere wird « Switzerlanders » am 21. Mai digital veröffentlicht. Produzent Stephan Anspichler sagt, warum das auch gute Seiten hat.
Herr Anspichler – Hand aufs Herz: Wie sehr schmerzt es, dass «Switzerlanders» wegen der Corona-Krise keine grosse Kinopremiere feiern darf?
Das schmerzt sehr. Ein Treffen der Menschen, die uns ihren Beitrag eingeschickt haben, zusammen mit der gesamten
Crew im Hintergrundg der Produktio ono wär ä
schon ein n tolles Bild
gewesen. Dieser Film hätte diesen
Abend m it all den Leuten, died – ohne sich zu ke ennen – a selben P Projekt gearb b ei tet haben sicher ver
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Gibt es auch positive Aspekte einer digitalen Veröffentlichung?
Durchaus. Dank seinem digitalen Release ist «Switzerlan
ders » für alle, egal ob Stadt oder Land, sehr einfach verfügbar. Ich denke auch, dass man die Verbindung mit all den Menschen, die Filme eingereicht haben, auch ohne das Kinoerlebnis stark spüren wird. Letztlich ist «Switzerlanders » ein verbinden
des Erlebnis, das gerade in Zeiten von Corona guttut.
Der Film ist schon jetzt ein historisches Dokument. Denn so, wie die Schweiz in «Switzerlanders» abgebildet wird, ist sie heute nicht mehr.
Dieser Film war von Anfang an als Experiment und als
Zeitkapsel gedacht. Wir dachten: «Wenn sich die Leute das in 20 oder 30 Jahren anschauen, erhalten sie einen guten Eindruck vom
Leben in der Schweiz damals.» Natürlich konnten wir
nicht ahnen, dass sich das Leben wegen Corona schon
innerhalb von ein paar Monaten so krass verändern wird. Umso mehr lohnt es sich, sich das mal vor Augen zu führen. Macht «Switzerlanders» Hoffnung?
Es gibt viele hoffnungsstiftende Elemente im Film. Das
Schöne an ihm ist, dass er genau jene Kleinigkeiten zeigt, die wir in den letzten Wochen und Monaten vermisst
haben. Umarmungen, Berührungen, eine Mutter, die ihr
Kind küsst, bevor es zur
Schule geht, Freunde im
Ausgang – die Nähe zu Menschen, die wir immer als selbstverständlich erachtet haben und die derzeit so
schwierig ist, ist im Film all
gegenwärtig. Gerade diese Nähe wird das Publikum wohl auch ein wenig erschrecken. Aber genau deshalb wird einem bewusst, wie sehr wir sie brauchen – und wie sehr wir sie auch wieder schätzen werden, wenn die Krise vorüber ist.
Switzerlanders.20min.ch