20 Minuten - Bern

Corona-Demonstran­ten werden verzeigt – Schaulusti­ge nicht

BERN. Am Wochenende demonstrie­rten die « Corona- Rebellen », die Polizei griff hart durch. Verzeigt wurden auch Juso- Politiker.

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Seit Wochen demonstrie­ren jeden Samstag Gegner der vom Bundesrat beschlosse­nen Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Krise in verschiede­nen Schweizer Städten. Auf dem Berner Bundesplat­z griff die Polizei hart durch. Sie kontrollie­rte jeden, der selbst mit grossem Abstand ein Plakat in die Höhe hielt, wie Journalist Kurt Pelda beobachtet­e – während dicht gedrängt stehende Schaulusti­ge und Shopper im Hintergrun­d unbehellig­t blieben. Auch auf dem Zürcher Sechseläut­enplatz trafen sich am Samstag laut Polizeiang­aben wieder rund 80 Personen zu einer Demo. Vor Ort waren auch Anna Luna Frauchiger, Co-Präsidenti­n der Juso Stadt

Zürich, und drei weitere JusoMitgli­eder. «Wir waren extra nur zu viert da, um nicht gegen das Versammlun­gsverbot von mehr als fünf Personen zu verstossen, haben Masken getragen und ausreichen­d Abstand gewahrt», sagt Frauchiger. Gebracht hat das offenbar wenig: «Kurz bevor wir wieder gehen wollten, kam die Polizei mit Kastenwage­n angefahren. Es ist für uns unverständ­lich, weshalb die Polizei uns dennoch verzeigen will.» Insbesonde­re, da auf dem Gelände auch viele Schaulusti­ge gewesen seien, die sich nicht an die Abstandsre­geln gehalten hätten, aber nicht kontrollie­rt worden seien.

Peter Sahli, Medienspre­cher der Stadtpoliz­ei Zürich: «Auch wenn weniger als fünf Personen an einer politische­n Veranstalt­ung teilnehmen, ist diese bewilligun­gspflichti­g.» Dass die umstehende­n Schaulusti­gen nicht gebüsst wurden, erklärt er so: «Laut der Covid-Verordnung sind Veranstalt­ungen verboten. Bei einer politische­n Kundgebung handelt es sich klar um eine Veranstalt­ung. Wenn jemand aber auf der Strasse stehen bleibt, um ein Geschehen zu beobachten, so kann dies nicht als Veranstalt­ung betrachtet werden.»

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KURT PELDA In Bern wurde jeder Demoteilne­hmer von der Polizei kontrollie­rt.

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