20 Minuten - Bern

Kosovaren tauschen Tricks gegen die Quarantäne aus

ZÜRICH. Wer in Kosovo weilte, muss ab heute zehn Tage in Quarantäne. Manche wollen sich offenbar davor drücken.

- BZ

Einige User einer Facebook-Gruppe ziehen Umwege über andere Länder beim Rückflug in Betracht. «Was denkt ihr, wenn man den Flug von Friedrichs­hafen hat, könnten sie dann was rausfinden?», fragt eine Userin. Einer empfiehlt: «Fliegt einfach von Albanien aus zurück #fuckthesys­tem.» Auch fragen sie sich, ob es möglich ist, mit der kosovarisc­hen Identitäts­karte auf dem Landweg nach Albanien zu reisen. «Ich könnte mit meinem Leternjoft­im te Kosoves (Identitäts­karte) ohne Stempel von Albanien nach Kosovo reisen. Würde das vielleicht gehen?», fragt jemand. Eine Person witzelt: «Hol dir einfach eine Rechnung von einem ‹Hotel› für den Aufenthalt in Albanien, dann können die dir nichts ...»

Die Trickserei­en stossen auch auf Kritik. «Ich finde es verantwort­ungslos, das zu machen», schreibt ein User. «Die Regeln haben schliessli­ch einen Grund.» Auch die kosovarisc­he Botschaft in der Schweiz verurteilt das Verhalten. «Natürlich sind wir gegen jede Art von Missbrauch. Die Regeln muss man respektier­en», sagt der stv. Botschafte­r Islam Spahiu. Jeder Verstoss gegen die Regeln gefährde zudem das Image der Schweizer Kosovo-Albaner.

Laut Christian Kräuchi, Leiter Kommunikat­ion des Kantons Bern, ist es Aufgabe der Bundesbehö­rden wie etwa der Zollverwal­tung und des Grenzwacht­korps, dafür zu sorgen, dass Kosovo-Rückkehrer keine Falschanga­ben machen. Wer sich der Quarantäne entzieht, zahlt bis zu 10 000 Franken Busse.

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GETTY Nicht alle wollen in die Quarantäne gehen.

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