Kosovaren tauschen Tricks gegen die Quarantäne aus
ZÜRICH. Wer in Kosovo weilte, muss ab heute zehn Tage in Quarantäne. Manche wollen sich offenbar davor drücken.
Einige User einer Facebook-Gruppe ziehen Umwege über andere Länder beim Rückflug in Betracht. «Was denkt ihr, wenn man den Flug von Friedrichshafen hat, könnten sie dann was rausfinden?», fragt eine Userin. Einer empfiehlt: «Fliegt einfach von Albanien aus zurück #fuckthesystem.» Auch fragen sie sich, ob es möglich ist, mit der kosovarischen Identitätskarte auf dem Landweg nach Albanien zu reisen. «Ich könnte mit meinem Leternjoftim te Kosoves (Identitätskarte) ohne Stempel von Albanien nach Kosovo reisen. Würde das vielleicht gehen?», fragt jemand. Eine Person witzelt: «Hol dir einfach eine Rechnung von einem ‹Hotel› für den Aufenthalt in Albanien, dann können die dir nichts ...»
Die Tricksereien stossen auch auf Kritik. «Ich finde es verantwortungslos, das zu machen», schreibt ein User. «Die Regeln haben schliesslich einen Grund.» Auch die kosovarische Botschaft in der Schweiz verurteilt das Verhalten. «Natürlich sind wir gegen jede Art von Missbrauch. Die Regeln muss man respektieren», sagt der stv. Botschafter Islam Spahiu. Jeder Verstoss gegen die Regeln gefährde zudem das Image der Schweizer Kosovo-Albaner.
Laut Christian Kräuchi, Leiter Kommunikation des Kantons Bern, ist es Aufgabe der Bundesbehörden wie etwa der Zollverwaltung und des Grenzwachtkorps, dafür zu sorgen, dass Kosovo-Rückkehrer keine Falschangaben machen. Wer sich der Quarantäne entzieht, zahlt bis zu 10 000 Franken Busse.