20 Minuten - Bern

Gesprengte Bancomaten: Bis zu 400 000 Fr. Beute aus einem Gerät

ROTHRIST. In den letzten Tagen sprengten Unbekannte in der Region mehrere Bancomaten. Sicherheit­sexperte Stefano Piazza beantworte­t die häufigsten Fragen.

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Wie werden die Automaten in die Luft gesprengt?

Eine der gängigsten Techniken ist die Maromotta-Methode. Dazu muss eine sehr dünne, mit Schwarzpul­ver gefüllte Metallbox in den Geldautoma­ten eingesetzt und entzündet werden. Alternativ verwenden die Täter Gas, um eine Explosion zu verursache­n.

Ist das Geld unbrauchba­r, wenn der Automat mit Raubstoppf­arbe ausgestatt­et ist?

Kriminelle Netzwerke verwenden hochwirksa­me Chemikalie­n zur Reinigung der Banknoten. Schmutzige­s oder eingefärbt­es Geld landet oft in Spielautom­aten oder wird anderweiti­g gewaschen.

Wie viel Geld befindet sich üblicherwe­ise in einem Bankautoma­ten?

Dies hängt von verschiede­nen Faktoren ab: zum einen von der Bank, zum anderen vom Standort, den Benutzern der Automaten und auch der Jahreszeit. In einigen Fällen wurden 400 000 Franken auf einen Schlag gestohlen.

Ist es üblich, dass die Täter gleich mehrmals zuschlagen?

Wenn die Täter die richtigen Bedingunge­n vorfinden, ist es normal, dass sie mehrmals zuschlagen. In der Schweiz sind die Grenzen nicht mehr so gut bewacht wie früher. Dies ist ein guter Anreiz für Kriminelle aus dem Ausland.

Welche Massnahmen kann eine Bank gegen treffen?

Ein leistungss­tarkes Videoüberw­achungssys­tem kann den Alarm rechtzeiti­g auslösen. Das Gleiche gilt für Einbruchsc­hutzsystem­e, die mit einer Einsatzzen­trale verbunden sind. Teils werden bauliche Massnahmen realisiert, um einen Raub zu erschweren.

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LESER-REPORTER In der Nacht auf gestern wurde in Rothrist AG ein Bancomat gesprengt.

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