«Durchseuchung oder Lockdown – beides ist inakzeptabel»
Herr Eggimann, gestern meldete das BAG erstmals wieder über 1000 Corona-fälle innert 24 Stunden. Wie schätzen Sie die Lage ein?
Der Anstieg bereitet mir Sorgen. Die Fallzahlen steigen in fast allen Regionen der Schweiz. Verglichen mit Spanien oder Frankreich, sind wir immer noch in einer vorteilhaften Position. In Paris etwa sind schon 40 Prozent der Intensivbetten mit Corona-patienten belegt. Das gilt es zu verhindern.
Mit 1000 Fällen pro Tag kommt das Contact-tracing an die Grenzen. Muss sich die Schweiz von der sogenannten Containment-strategie verabschieden, also nur noch die Risikogruppen schützen?
Nein, im Gegenteil. Das Contact-tracing ist effizient. Wenn die Epidemie ausser Kontrolle gerät, gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: einen neuen Lockdown oder eine massive Durchseuchung. Beides ist inakzeptabel.