Asylbewerber stürzen sich in Unterkunft aus dem Fenster
ZÜRICH. Zwei abgewiesene Asylsuchende sind gestern beim Sprung aus einem Fenster im dritten Stock verletzt worden. Dort sind straffällige Migranten untergebracht.
Der Vorfall ereignete sich im ehemaligen Pflegezentrum Erlenhof an der Lagerstrasse in Zürich. Dieses wurde vom Kanton zu Beginn der Corona-krise zu einem Notspital umfunktioniert. Dort sind derzeit abgewiesene Asylsuchende in Isolation oder Quarantäne.
20 Minuten konnte mit einem Asylsuchenden sprechen, der im Erlenhof lebt. «Ich habe geschlafen, als ich plötzlich Schreie hörte», erzählt er. Dann habe er erfahren, was geschehen war. «Die beiden sind freiwillig aus dem dritten Stock gesprungen, weil sie Angst hatten, wieder nach Urdorf zurückzumüssen. Die Zustände dort sind menschenunwürdig.» Einer der beiden
sei schwer verletzt worden.
Laut einer Mitteilung der Zürcher Sicherheitsdirektion von gestern handelt es sich bei den Bewohnern um abgewiesene, straffällige Asylbewerber. Zahlreiche von ihnen hätten zum Teil lange Haftstrafen verbüsst – etwa wegen Raub,
Körperverletzung oder Gewalt und Drohung gegen Beamte. Seit sie in der Schweiz seien, seien sie wiederholt dadurch aufgefallen, dass sie sich an keine Regeln hielten. «Dass sich mehrere der betroffenen Personen auch im Erlenhof um grundlegende Regeln und
Schutzvorgaben foutieren, ist inakzeptabel», schreibt die Sicherheitsdirektion. Es sei ihnen offensichtlich egal, sich selber und andere in Gefahr zu bringen und im schlimmsten Fall auch Unbeteiligte anzustecken. Deshalb sei dort starke Polizeipräsenz nötig.