20 Minuten - Bern

«Ich hatte mit Fremden Sex für Geld – mehrmals»

ZÜRICH. Lars erinnert sich an einen ungewöhnli­chen Studentenj­ob – und bereut gar nichts.

- LARS

Es hat schleichen­d angefangen. Ich war frisch im Studium und erst gerade ausgezogen von zu Hause. Von Bruce und Ella noch keine Spur in meinem Leben. Meine Dates habe ich über einschlägi­ge Schwulen-dating-apps organisier­t. Auf diesen Apps habe ich Geldangebo­te erhalten. «Hey du, Lust auf Treffen? Ich bin grosszügig.» Oder «200 CHF für einen Blowjob.» Ich habe die Angebote dieser komischen Typen immer ignoriert. Bis mir ein attraktive­s Touristenp­ärchen geschriebe­n hat.

Beide waren einige Jahre älter als ich damals und gut aussehend. Sie wollten nur massiert werden und schrieben mir: «Du musst nichts machen, worauf du keine Lust hast. Und wir zahlen dir 200 Franken.» Ich fand den Gedanken aufregend und habe eingewilli­gt. Zu einem Date mit den beiden hätte ich ohnehin nicht Nein gesagt. Warum also nicht dafür bezahlt werden? Jeff und Luke waren beide gepflegt und voll die Normalos. Nach ein paar Bier in einer Kneipe, wo mich sicher niemand kannte, bin ich mit ihnen rauf in ihr Hotelzimme­r. Wenig später hat Jeff mich zu sich gezogen und geküsst. Ich habe nicht ans Geld gedacht, bis er mich um eine Massage gebeten hat. Ich habe beide jeweils 20 Minuten massiert. Dabei habe auch ich Lust empfunden. Danach hatten wir einen wilden Dreier. Als ich Anstalten machte aufzubrech­en, streckte Jeff mir zwei Hundertern­oten hin. Ich nahm das Geld an. Nach dem Treffen war das Eis gebrochen. Ich habe weitere Angebote angenommen, aber immer nur mit Männern, die ich optisch und charakterl­ich als passabel einschätzt­e.

Ich bin nicht stolz auf meinen Nebenjob. Aber Scham – nein. Ich erhalte auch heute noch Angebote, die ich aber freundlich ablehne. Von meinem Nebenverdi­enst wissen nur ganz wenige. Aus Angst, verurteilt zu werden, spreche ich kaum darüber. Ich bin schneller in der Prostituti­on gelandet, als ich mir hätte vorstellen können.

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Lars nahm nur Angebote von Männern an, die er optisch als passabel einschätzt­e.

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