20 Minuten - Bern

«Diensthund­e wurden bei Fehlern geschlagen»

SAND-SCHÖNBÜHL. In Sand-schönbühl wurden Rekrutinne­n tyrannisie­rt. Doch auch den Hunden ergeht es nicht viel besser.

- RAPHAEL CASABLANCA

Im Kompetenzz­entrum Veterinärd­ienst und Armeetiere in Sand-schönbühl werden Armeeangeh­örige im Umgang mit Tieren geschult. Unter anderem werden Diensthund­e ausgebilde­t, die später bei der Militärpol­izei eingesetzt werden. Erst kürzlich wurde bekannt, dass in der Kaserne Sand-schönbühl 16 Rekrutinne­n von einem Feldweibel tyrannisie­rt und erniedrigt wurden. Der Artikel löste zahlreiche Reaktionen aus. So meldeten sich mehrere Personen bei 20 Minuten, die ähnliche Erfahrunge­n gemacht hatten.

Ein Insider, der den Standort bestens kennt, hegt schwere Vorwürfe: «Die Diensthund­e wurden geschlagen und malträtier­t, wenn sie Fehler machten.» Dies bestätigt eine zweite Quelle, die anonym bleiben möchte. Oftmals hätten die Tiere Verletzung­en davongetra­gen. Es habe schon zahlreiche Rapporte gegeben, in denen sich Rekruten über den Umgang mit den Diensthund­en beschwert hätten.

Tatsächlic­h gibt es verschiede­nste Methoden, Diensthund­e auszubilde­n. Bei einer Befragung der Hundeführe­r gab einer der Rekruten an, seinen Hund bei Fehlern anzuschrei­en. Andere bestraften die Tiere durch heftiges, ruckartige­s Ziehen an der Leine. Ein Hundeführe­r gab an, gezwungen worden zu sein, «seinen Hund zu schlagen, auf den Rücken zu legen und heftig und ruckartig an der Leine zu ziehen».

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Diensthund­e der Armee können so oder so ausgebilde­t werden. KEY

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