In Paris winkt ein reiner Schweizer Junioren-final
PARIS. Die Schweizer Profis sind am French Open alle ausgeschieden. Nun sorgen zwei Junioren für Furore.
Roger Federer brachte es nie so weit, Heinz Günthardt gelang es 1976 und Stan Wawrinka machte ihn 2003 perfekt: den Gewinn des Junioren-titels am French Open. Der Lausanner legte 2015 nach, als er sich den richtigen Grand-slam-titel von Roland Garros sichern konnte.
Nun schicken sich zwei Schweizer Junioren an, in Paris Günthardt und Wawrinka nachzueifern.
Denn der Zürcher Leandro Riedi und der Berner Dominic Stricker stehen bei den Junioren beide im Halbfinal – und das nicht in derselben Tableauhälfte, ein reiner Schweizer Final ist also realistisch. Das auch darum, weil die Schweizer in den Halbfinals die einzigen Gesetzten sind. Die Turniernummer 7 Stricker trifft auf den Argentinier Juan
Bautista Torres, die Nummer 8 Riedi bekommt es mit dem Niederländer Guy Den Ouden zu tun. Der 18-jährige Stricker hat bis in den Halbfinal keinen Satz abgegeben, der gleichaltrige Riedi gerade mal einen.
«Vor dem French Open sagten wir, es wäre cool, wenn es hier zu einem Schweizer Final käme», sagte Riedi dem «Tages-anzeiger». Und Stricker meint: «Es wäre unglaublich, ein Traum, der wahr würde.
Wir sind beide in Form, und es ist gut, dass wir erst im Final aufeinandertreffen könnten.»
Riedi, die Nummer 993 der Welt, und Stricker (ATP 1148) streben beide eine Profikarriere an. Der Sprung nach vorn und damit die Möglichkeit, vermehrt gegen Profis anzutreten, wurde durch die Coronapandemie massiv erschwert, weil immer mehr Turniere der untersten Kategorie abgesagt werden. Ein Grand-slam-sieg käme daher für beide wie gerufen.