20 Minuten - Bern

«Eine Idee wäre, die Armee fürs Tracing aufzubiete­n»

BERN. Warum steigen die Zahlen so stark? Können die Kantone das Tracing noch stemmen? Antworten aus dem Kanton Bern.

- PASCAL MICHEL

Über 4000 Neuinfekti­onen übers Wochenende bei einer hohen Positivitä­tsrate von 11,4 Prozent. Das Tracing läuft am Anschlag. Der Beweis: Eine Einschätzu­ng der Lage durch einen Kantonsarz­t liegt zeitlich nicht drin. Aus einem stark betroffene­n Kanton heisst es bloss: «Wir sind nur noch am Schwimmen.»

Der Kanton Bern nimmt sich die Zeit. Kommunikat­ionsleiter Gundekar Giebel schätzt die Situation ein. «Wir befinden uns in einem starken Aufwärtstr­end», sagt er. Die Positivitä­tsrate sei im Kanton auf 7,1 Prozent gestiegen. Das habe dazu geführt, dass man in Bern nun eine erweiterte

Maskenpfli­cht eingeführt habe. Rückkehrer aus den Herbstferi­en mit Covid-19 verzeichne man kaum.

Die steigenden Zahlen werfen die Frage auf, wie lange die Kantone die Tracing-strategie noch stemmen können. Eine klare Grenze gebe es nicht, sagt Giebel. Aber: «Wenn es so weitergeht, wäre es tatsächlic­h eine Idee, die Armee und den Zivilschut­z aufzubiete­n.»

Der Kanton Bern will trotz allem an der aktuellen Testand-trace-strategie festhalten. «Es gibt keine Alternativ­e», sagt Giebel. Denn sogar wenn der Bund wieder flächendec­kende Einschränk­ungen erlassen würde, brauchte es ein Tracing auf kantonaler Ebene. «Zentralisi­ertes Tracing funktionie­rt nicht.» Dabei erhalte man schon Unterstütz­ung von der Kapo, die fürs Tracing jetzt Mitarbeite­r abstelle. «Das hilft uns extrem.»

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Die Polizei hilft schon beim Contact-tracing – werden die Kantone bald auch von Angehörige­n der Armee unterstütz­t? KEYSTONE

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