Welche Corona-strategien haben die Parteien auf Lager?
BERN. Parteien von links bis rechts wollen keinen zweiten Lockdown. So wollen sie ihn verhindern.
Auch Bundesrat Alain Berset schätzt die Lage als besorgniserregend ein. Die Parteien halten sich zurück. Was ist die richtige Strategie für das Land? Gegenüber 20 Minuten nehmen die Parteichefs Stellung.
SP: Appell an die Bevölkerung Christian Levrat, Parteipräsident: «Der schwierigste Part der
Pandemie steht noch vor uns. Mir ist bewusst, dass die Bevölkerung müde ist, aber es muss ein Ruck durch die Bevölkerung gehen. Wir alle müssen uns so benehmen, als ob wir das Virus hätten, und die Abstands- und Hygieneregeln einhalten.» Grüne: Homeoffice
Balthasar Glättli, Parteipräsident: «Ich befürchte, dass auch die Hospitalisationen in einer Woche weiter steigen. Das beunruhigt mich, zumal ich immer noch Post von Corona-skeptikern bekomme. Der Bundesrat sollte eine Homeoffice-empfehlung abgegeben. Das ist viel billiger als ein Voll-shutdown. Keine Ansteckungen zu haben, war nie das Ziel. Aber wir können nicht zuschauen, wie sich die Spitäler füllen.»
FDP: Schnelltests
Petra Gössi, Parteipräsidentin: «Das Wichtigste ist, einen erneuten Lockdown zu verhindern. Darum ist es so zentral, dass wir so rasch wie möglich zuverlässige Schnelltests erhalten, damit wir die Quarantäne verkürzen oder sogar ganz weglassen können.»
SVP: Grenzschliessungen Thomas Aeschi, Fraktionschef: «Ich möchte nicht noch einmal Herr Berset einen nationalen Lockdown ausrufen sehen. Die Kompetenzen müssen unbedingt bei den Kantonen bleiben. Vom Bundesrat erwarten wir, dass er Grenzschliessungen prüft.»
CVP: Schweigen
Die CVP will sich derzeit nicht an der Debatte um die richtige Corona-strategie beteiligen.