20 Minuten - Bern

Ohne es zu wissen, schwebt Ramon in Lebensgefa­hr

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Ramon (19) kommt mit stärksten Kopfschmer­zen zu uns in die Praxis. Er hat diese Schmerzen schon seit einigen Tagen und war auch schon im Spital. Man tippte auf Migräne und hat ihm Kopfschmer­zmittel gegeben. Aber die haben nichts gebracht. Ramon kann nicht schlafen, nicht studieren. Er ist fix und fertig. Im Gespräch mit dem Hausarzt fängt er an zu weinen, weil er sich nicht mehr zu helfen weiss. Der Arzt ist verwirrt, denn er kennt Ramon und weiss, dass der nicht so einfach weint. Er fragt: «Sag mal, hast du Drogen oder Medikament­e genommen?» Ramon verneint. Der Hausarzt fragt ihn: «Kann es sein, dass du mal auf den Kopf gefallen bist?» Auch das verneint Ramon. Auf weiteres Nachhaken gibt er an, vor drei Monaten beim Skifahren gestürzt zu sein, bewusstlos sei er aber nicht gewesen. Der Hausarzt veranlasst sofort ein MRI, da kann man die Weichteile des Gehirns gut anschauen. Die sind bei Ramon zwar in Ordnung, aber man sieht, dass bei einem grossen Gefäss eine Ausbuchtun­g da ist – ein Aneurysma. Das kann bei einem Sturz entstehen. Durch einen Riss in der Gefässwand beult sich dann durch den Druck das Gefäss immer mehr aus – wie ein Ballon – und kann platzen. Das ist lebensgefä­hrlich. Er wird notfallmäs­sig ins Spital verlegt. Dort wird er von Neurochiru­rgen und interventi­onellen Radiologen behandelt. Danach ist das Aneurysma Geschichte. Ramon ist ausser Lebensgefa­hr. Er muss sich jetzt noch einige Wochen erholen, noch ein paar Kontrollen machen und dann ist alles wieder gut.

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