Darum ist Vitamin D jetzt besonders wichtig
ZÜRICH. Ein gutes Immunsystem kann das Risiko, die Schwere und die Dauer einer Covid-19erkrankung positiv beeinflussen.
Um die Immunsysteme der Schweizer ist es laut aktueller Daten nicht gut bestellt. Das zeigt ein Positionspapier von Forschenden und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Grund dafür ist ein Mangel an Vitamin C und D, Omega-3-fettsäuren, Selen sowie Zink: Nährstoffe, die für die optimale Funktion des Immunsystems notwendig sind. Hapert es damit, hat auch das Coronavirus leichtes Spiel. Die Unterversorgung könnte ein Grund dafür sein, dass die Infektionsund Sterberate in der Schweiz zwei- bis viermal höher sei als in Ländern mit einem vergleichbaren sozioökonomischen Status, so die Autoren.
Heike Bischoff-ferrari, Mitautorin des Papiers und Direktorin der Klinik für Geriatrie am Unispital Zürich sowie Chefärztin der Universitären Klinik für Akutgeriatrie im Stadtspital Waid und Triemli, rät dazu, ausreichend Früchte und Gemüse, gesunde Eiweissquellen zu jedem Essen, etwa Hülsenfrüchte, Nüsse und Fisch, zu verzehren. Einzig Vitamin D lasse sich über das Essen nicht genug aufnehmen, was punkto Covid-19 am problematischsten sei. Vitamin D reduzierte in 25 Behandlungsstudien das Risiko für Atemwegsinfektionen, vor allem bei Menschen mit Mangel.
Bei einer ersten kleinen Studie mit 76 Covid-19-patienten zeigte sich, dass von denen, die zur normalen Behandlung Vitamin D erhielten, nur zwei Prozent auf die Intensivstation mussten. In der Kontrollgruppe waren es 50 Prozent. Als Hauptquelle von Vitamin D gilt die Sonne, die im Winter aber Mangelware ist. Es sei belegt, dass dann jeder Zweite einen Vitamin-d-mangel habe. Deshalb sollte man Vitamin D gezielt zuführen. Erwachsene sollten laut Bischoff-ferrari täglich 800 IE Vitamin D zu sich nehmen.