Marco Odermatt ist bereit für die Skisaison
SÖLDEN. Das Knie hat er auskuriert, konditionell hat er zugelegt: Marco Odermatt ist bereit für den Saisonauftakt in Sölden.
Irgendwann muss diese Frage kommen im Gespräch mit Marco Odermatt. Wer wie er 2018 als erster Skifahrer fünfmal Gold an der Junioren-wm holte und sich in rasantem Tempo im Weltcup etablierte, wer so viel Talent mitbringt, der schürt Erwartungen. Wie also geht der 23-jährige Nidwaldner damit um, im Riesenslalom und Super-g der Hoffnungsträger einer Skination zu sein? «Die Erwartungen von aussen, aber auch von mir waren schon immer gross. Für mich hat sich deshalb kaum etwas verändert», sagt Odermatt.
Hatte er im März 2019 seine ersten Weltcup-podestplätze im Riesenslalom eingefahren, feierte er im vergangenen Dezember im Super-g von Beaver Creek seine Siegpremiere. Zu den Favoriten will sich Odermatt vor dem ersten Riesenslalom am Sonntag in Sölden trotzdem nicht zählen. Er formuliert es so: «Ich bin sicher in der erweiterten Weltspitze angekommen.» Und schiebt nach: «Wenn man ein-, zweimal auf dem Podest war, will man nicht Zehnter werden.»
Odermatt sieht sich bereit für den Start. Er habe konditionell einen Schritt nach vorn gemacht. Und vor allem: Das Knie ist kein Thema mehr. Die kurz vor Weihnachten in Alta Badia erlittene Meniskusverletzung beschäftigte ihn übers Saisonende hinaus, es galt im Frühling und Sommer, die richtige Balance zwischen Training und Erholung zu finden. Jetzt sagt er: «Es fühlt sich sehr gut an.»
Ein Dauerthema hingegen ist Corona. Natürlich ist auch der Skizirkus betroffen, in Sölden gilt ein strenges Sicherheitskonzept, Publikum ist nicht zugelassen. Odermatt bedauert das, sagt zu den Geisterrennen aber pragmatisch: «Logisch, hätten wir lieber Zuschauer. Aber das Wichtigste ist, dass wir uns sportlich messen können und Tvpräsenz haben.»