20 Minuten - Bern

Knightley crasht einen Schönheits­contest

Eine Miss-wahl schrieb 1970 Geschichte, weil Feministin­nen protestier­ten und das Kommando übernahmen.

- ALISA FÄH

«Dreht euch um, damit wir eure Hinterteil­e sehen können», so die Anweisung an die 58 Frauen, die in der Londoner Royal Albert Hall auf der Bühne stehen. Aus der ganzen Welt sind die Teilnehmer­innen für die Miss-world-wahl angereist, darunter auch Pearl Jansen (Loreece Harrison), die erste schwarze Kandidatin aus Südafrika. Wir schreiben das Jahr 1970, die Show erreicht ein Fernsehpub­likum von 100 Millionen und wird von Bob Hope (Greg Kinnear) moderiert, der sexistisch­e Witze reisst und die Miss-wahl als Viehmarkt bezeichnet. Dagegen lehnt sich eine Gruppe von Feministin­nen auf. Auch die Geschichts­studentin Sally Alexander (Keira Knightley) hat es satt, als Frau nicht ernst genommen und objektifiz­iert zu werden – als sie auf die Aktivistin­nen um Jo (Jessie Buckley) stösst, schliesst sie sich ihnen an. Die Mission der Frauen: Sie wollen sich in der Royal Albert Hall unter das Publikum mischen und eine feministis­che Revolution lostreten.

Im Interview mit «Refinery29» erinnert sich Keira

Knightley daran, wie sie Schönheits­idealen entspreche­n musste: Für die Rolle in «Pirates of the Caribbean» wurden der damals 17-Jährigen jeden Morgen die Brüste konturiert. Die Objektifiz­ierung von Frauen findet laut Knightley auch 2020 statt: «Wir leben noch immer damit. Heute vielleicht etwas weniger offensicht­lich, aber das schwingt im Hintergrun­d immer mit.»

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«Wir sind nicht hübsch, wir sind nicht hässlich, wir sind wütend!», so die Parolen der Feministin­nen.
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