«Wir haben eine der schlimmsten Situationen»
BERN. «Vor drei Wochen hatten wir eine der besten Situationen von ganz Europa», sagte Bundesrat Alain Berset gestern im Rahmen einer Pressekonferenz. «Heute haben wir eine der schlimmsten.» Blieben die Resultate der aktuellen Massnahmen aus, würde man am kommenden Mittwoch strengere Massnahmen beschliessen. Aber auch die Kantone seien gefordert: «Es ist wichtig, dass sie auch Massnahmen ergreifen.»
Warum will der Bundesrat erst in einer Woche informieren?
Weil der Bundesrat zuerst abwarten will, ob und wie die getroffenen Massnahmen greifen. Ausserdem braucht in der Besonderen Lage jede Massnahme des Bundes eine Vernehmlassung bei den Kantonen.
Wird die Quarantäne verkürzt?
Wir haben nur über die Einreisequarantäne gesprochen. Die Situation ist derzeit nicht haltbar. Länder mit einer Inzidenz von 90 sind auf der Liste, weil der Grenzwert bei 60 liege. Und wir selber haben eine Inzidenz von über 300.
Könnte es nächste Woche zu einem Lockdown kommen?
Wenn sich die Situation in den nächsten zwei, drei Tagen nicht dramatisch verschlechtert, können wir darauf verzichten.
Wann ist der Punkt, an dem das Coronavirus die Spitäler überlastet?
Wir schätzen, dass wir 1600 Intensivplätze in der Schweiz haben, mit einer Möglichkeit der Erhöhung auf 2000. In wenigen Wochen könnte man bei etwa 900 sein, und wenn es dann noch einmal eine Verdoppelung gäbe, wäre das Gesundheitssystem bereits überlastet.