Fatale 5 Minuten kosten YB Punkte
BERN. Mit den Jokern Dzeko und Mchitarjan macht die Roma aus einem Rückstand ein 2:1.
BERN. Die Young Boys sind mit einer Niederlage in die Europa League gestartet. Der Schweizer Meister unterlag der AS Roma im Wankdorf 1:2. Goalgetter Jeanpierre Nsame hatte die spielbestimmenden Berner früh per Penalty in Führung gebracht. Die Italiener, die zunächst einige Stammkräfte geschont hatten, nahmen erst mit der Einwechslung ihrer Offensivstars Schwung auf und drehten die Partie zwischen der 69. und 74. Minute.
Nach 58 Minuten hatte Romatrainer Paulo Fonseca genug gesehen. Seine Mannschaft tat sich in diesem ersten Gruppenspiel der Europa League gegen YB schwer, lag 0:1 zurück. Fonseca reagierte, brachte seine Offensivperlen Dzeko und Mchitarjan.
Nach 74 Minuten wirkte Fonseca schon zufriedener. Dzeko hatte nach einem Konter Bruno Peres bedient – der Brasilianer hatte sich kurz zuvor eine Tätlichkeit geleistet, aber nur Gelb gesehen –, und dieser traf zum 1:1. Nur fünf Minuten später flankte Mchitarjan auf Kumbulla, dessen Kopfball landete im Tor, die Roma führte 2:1. YB war plötzlich überfordert.
Dabei hatten die Berner trotz trister Stimmung mit nur 300 Fans (die restlichen 600 Zugelassenen waren Offizielle, die Clubs und Medien) flott losgelegt. Vom gefürchteten Offensivtrio um Dzeko, Mchitarjan und Pedro liess Fonseca nur Pedro starten, dafür aber drei Spieler, die in dieser Saison noch keine Minute gespielt hatten. YB nutzte die Räume gegen diese Mannschaft, die sich noch finden musste. Nach zwölf Minuten spielten sich Hefti und Fassnacht schön frei, nach der Flanke kam der 18-jährige Fabian Rieder an den Ball und wurde von Romacaptain Cristante im Strafraum gefoult. Nsame verwandelte, YB führte zur Pause. Auch nach Wiederanpfiff waren die Berner spielbestimmend. Erst mit den Römer Einwechslungen änderte sich das Kräfteverhältnis. «Wir haben international wieder einmal eine Chance verpasst», sagte Captain Fabian Lustenberger. «Die Roma hat zwei Torschüsse, und beide sind drin. Darum ist die Enttäuschung gross.»