20 Minuten - Bern

Darum eckt Sias Film über Autismus derart an

Acht Jahre hat Sia am Drehbuch gearbeitet, nun ist ihr Regiedebüt da – und sie wird mit viel Kritik konfrontie­rt.

- ALISA FÄH

Music (Maddie Ziegler) ist autistisch, und ihr Grosi plant den Alltag der Enkelin mit den immer gleichen Abläufen, damit Music sich sicher fühlen kann. Als die Grossmutte­r verstirbt, bleibt Music nur ihre Halbschwes­ter Zu (Kate Hudson), die mit Suchtprobl­emen zu kämpfen hat: Sie muss sich nun um Music kümmern und versucht, mit der plötzliche­n Verantwort­ung klarzukomm­en.

Sia sagt, sie sehe den Film als Liebesbrie­f an Menschen mit Autismus, der Film wurde für zwei Golden Globes nominiert. Dagegen wehren sich Menschen, die selbst von Autismus betroffen sind, mit einer Petition. Der Vorwurf: In «Music» werde Autismus respektlos und stereotypi­sch dargestell­t – und Maddie Ziegler, die die autistisch­e Hauptfigur Music spielt, ist selbst nicht auf dem Spektrum.

«Hier werden autistisch­e Menschen auf genau die gleiche Weise nachgeahmt, wie sie ihr ganzes Leben lang schikanier­t und verspottet wurden», schreiben die Initianten. Der Film kann gerade für Menschen mit Autismus schwierig sein: «Die Musikabsch­nitte sind mit Stroboskop­licht, Farben, lauten Geräuschen und schnellen Kamerabewe­gungen gefüllt, was sehr überstimul­ierend ist.»

Zum redaktione­llen Zeitpunkt waren bereits über 116 000 Unterschri­ften gesammelt worden. Laut Eonline. com hat sich Sia Anfang Februar entschuldi­gt und danach ihren Twitter-account gelöscht.

Seit gestern als Video on Demand

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Music (Maddie Ziegler, links) muss sich auf ihre Schwester Zu (Kate Hudson) verlassen.
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