20 Minuten - Bern

Auch der Bundesrat wünscht sich, dass es bald vorbei ist

BERN. Die Kritik am Bundesrat reisst nicht ab. Alain Berset und Karin Keller-sutter nehmen Stellung.

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Der Bundesrat habe eine grosse Verantwort­ung, die Kantonsreg­ierungen aber auch, sagte Alain Berset an einer Medienkonf­erenz. Zur Kritik der Kantone sagt Berset, dass man sich alle Seiten – auch kritische Stimmen – angehört habe. Am Mittwoch wurden deshalb einige Entscheidu­ngen angepasst, so der Bundesrat. «Wir wollen lockern, ohne jedoch alles zu verspielen.» Für die Öffnung der Gastronomi­ebetriebe sei es noch zu früh. «Zum Schluss ist der Bundesrat verantwort­lich», so Berset. Er merke jedoch allgemein, dass «die Nerven blank liegen».

Auch Karin Keller-sutter sagt über die vergangene­n Monate in der Pandemie: «Die Belastung im Bundesrat war sehr hoch. Neben Corona laufen auch die normalen Geschäfte weiter. Nach diesem intensiven Jahr haben alle nur einen Wunsch: dass es bald vorbei ist.» Die Kritik, die auf den Bundesrat einprassle, müsse man aushalten. Aber: «Ich wollte Bundesräti­n werden, um die Freiheit der Menschen zu schützen, und nicht, um sie einzuschrä­nken», so Kellersutt­er.

Hans-ulrich Bigler, Direktor des Schweizeri­schen Gewerbever­bandes, der den Bundesrat wiederholt scharf kritisiert hat, sagt: «Die Kritik muss erlaubt sein – sie bezweckt, dass sich Dinge verbessern. Wir kritisiere­n nicht den Bundesrat, sondern dessen gescheiter­te Corona-strategie. Diese hat enorme wirtschaft­liche Schäden angerichte­t.» Der Bundesrat habe es etwa verpasst, viel mehr zu testen – gerade in Altersheim­en. Auch beim Impfen oder bei der Digitalisi­erung stehe man im Vergleich zu Israel schlecht da.

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20M/TADDEO CERLETTI Alain Berset war gestern im Kanton Aargau zu Gast.

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