Schalke-chaos: Gross verliert den Trainerjob
GELSENKIRCHEN. Nach einer 1:5-Niederlage hat Schalke die sportliche Führung entlassen – inklusive Christian Gross.
KONTROVERS Nach einem Sieg aus elf Spielen ist für den Schweizer Trainer Christian Gross Schluss bei Schalke 04. Mit dem 66-Jährigen zusammen rasiert Schalke gleich die ganze sportliche Führung: Sportvorstand Jochen Schneider, Teammanager Sascha Rietherg und Fitnesscoach Werner Leuthard – alle müssen nach der 1:5-Niederlage gegen den VFB Stuttgart per sofort gehen. «So wie es gelaufen ist, ist das die grösste Enttäuschung meiner Karriere», so Gross gegenüber dem «Blick». Er habe weiter das Gefühl, dass sie sportlich auf dem richtigen Weg gewesen seien. Was er anders machen würde: «Im Winter nicht mehr die gleichen Spieler holen.» Zu diesen gehören etwa Sead Kolasinac, Shkodran Mustafi und Klaasjan Huntelaar – das Trio soll vor einer Woche die Entlassung von Gross beim Sportchef gefordert haben.
Der Traditionsclub steht mit neun mickrigen Punkten auf dem letzten Platz der Tabelle. Seit 55 Jahren stand kein Bundesligist zu diesem Zeitpunkt so schlecht da. Ein Abstieg ist kaum mehr abzuwenden. Zum rettenden Ufer fehlen neun Punkte. Hinzu kommt eine miserable finanzielle Situation mit 240 Mio. Euro Schulden, und rund 80 Prozent des Kaders werden den Verein bei einem Abstieg verlassen. Es droht einer der grössten Umbrüche in der Vereinsgeschichte, ohne liquide Mittel und ohne fixe sportliche Führung. Peter Knäbel, Srf-experte und Leiter
der Schalker Nachwuchsabteilung, ist übergangsweise Sportchef. Wer am Freitag als Trainer an der Seitenlinie steht, ist noch unklar.