Umgekehrter Einkaufstourismus freut Detailhändler
KREUZLINGEN. Schweizer Geschäfte rechnen ab heute mit Andrang von Einkaufstouristen aus Deutschland, wo die Läden noch zu sind.
Während in der Schweiz die Vorfreude auf die Coronalockerungen gross ist, müssen sich Deutsche weiter gedulden: So bleibt der Einzelhandel weiterhin zu, lediglich Friseure, Gartencenter, Gärtnereien oder Blumenläden dürfen aufmachen. Während normalerweise Schweizer Einkaufs
touristen nach Deutschland strömen, könnte sich die Situation nun umgekehrt zeigen. Zwar müssen Deutsche nach einem Ausflug in die Schweiz in Quarantäne. Weil es aber zahlreiche Ausnahmen für Grenzpendler, Studenten, Angestellte in Gesundheitsberufen und für Personen, die bereits an Corona erkrankt sind, gibt, rechnet etwa Kreuzlingen mit zahlreichen Einkaufstouristen. «Ich denke, dass mehr Deutsche in die Grenzregionen strömen werden, um dort shoppen zu gehen», sagt Matthias Hotz, Präsident des kantonalen Dachverbands der Thurgauer Detailfachhandelsgeschäfte, Tgshop. Dass der Grenztourismus jetzt in die andere Richtung drehe, sei positiv zu werten. «Dass unsere Geschäfte davon profitieren, freut uns natürlich.» Eine entsprechende Entwicklung habe man in den vergangenen Wochen bereits in den Coiffeursalons der Region feststellen können.
Auch Basler Läden hoffen auf ausländische Kundschaft: «Von den 50 000 französischen und deutschen Grenzgängern werden sicher auch einige in Basel shoppen gehen», sagt Roland Vögtli. Er betreibt den Kleiderladen Vögtli Mode in Basel und freut sich auf die Wiedereröffnung. Lukas Engelberger, Basler Regierungsrat und Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren, dämpft derweil die Hoffnungen: «Aufgrund der geltenden Quarantäneregeln in Deutschland rechnen wir eher nicht mit zahlreichen Konsumentinnen und Konsumenten aus Deutschland.» Er appelliere jedoch an alle, sich an die Regeln zum Schutz vor Ansteckungen zu halten.