20 Minuten - Bern

Mario S. packte den Messermann von Zürich

ZÜRICH. Ein Mann wurde in Zürich-altstetten mit einer Stichwaffe tödlich verletzt. Zwei Arbeiter halfen bei der Festnahme des mutmasslic­hen Täters.

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ZÜRICH. Gestern wurde in einem Wohnhaus in Zürich-altstetten ein Mann mit einem Messer tödlich verletzt. Als der mutmasslic­he Täter sich bei der Festnahme heftig wehrte, drückten ihn Arbeiter einer nahen Baustelle zu Boden. Zu seinem beherzten Eingreifen sagt Mario S.: «Ich würde es wieder tun.»

Ein Mann ist gestern in Zürichalts­tetten erstochen worden. Er erlag seinen Verletzung­en vor Ort, wie die Stadtpoliz­ei Zürich mitteilt. Der mutmasslic­he Täter wurde festgenomm­en. Dabei mitgeholfe­n haben zwei Arbeiter, die in der Nähe des Tatorts auf einer Baustelle arbeiteten. «Im Moment hatte ich keine Angst, das mulmige Gefühl kommt erst jetzt», sagt Maler Mario S.* (50). «Eine Frau kam die Strasse entlang und wirkte nervös», erzählt S. Sie habe ihn gebeten, die Polizei zu rufen. «Sie sagte, ein Mann sei niedergest­ochen worden.» Er habe sofort die Polizei alarmiert. In der Zwischenze­it habe er seine Mitarbeite­r gerufen. «Wir nahmen je eine Eisenstang­e von der Baustelle und folgten dem mutmasslic­hen Täter.» Dieser sei mit dem Messer aus einem Wohnhaus gekommen und auf die andere Strassense­ite gelaufen. «Als die Polizei ihm entgegenka­m, blieb er zunächst stehen.» Als die Polizisten ihn festnehmen wollten, habe er sich gewehrt. Mevlud (32) und sein Chef Mario halfen den Beamten, ihn zu packen und festzuhalt­en. «Als er auf dem Boden lag, wollte er das Messer hervorhole­n. Die Polizisten nahmen es ihm weg und führten ihn ab.»

Als Helden sehen sich die beiden nicht. «Für uns war es logisch, dass wir helfen. Wir würden es wieder tun.» Beim mutmasslic­hen Täter handelt es sich um A. B.*, der beim Tatort wohnt, wie mehrere Anwohnende bestätigen. «Seit seine Frau ihn verlassen hat, benahm er sich aber immer seltsamer», sagt eine Nachbarin. So sei er teilweise draussen vor dem Haus auf der Treppe gesessen und habe irgendetwa­s vor sich hingesproc­hen. «Er wirkte psychisch angeschlag­en.» Sie selbst konnte die Festnahme von ihrer Wohnung aus beobachten, wie sie sagt. «B. war blutversch­miert und schrie irgendetwa­s.» Laut einem anderen Anwohner hat B. ihm kürzlich erzählt, dass er keinen Job habe und Geld brauche. Die Identität des Opfers ist noch unbekannt. Die Zivilcoura­ge der beiden Arbeiter erhält Lob von der Stadtpoliz­ei: «Die beiden Helfer haben alles richtig gemacht», sagt Medienchef­in Judith Hödl. Wichtig sei es in solchen Fällen, dass man sich als Helfer nicht in Gefahr bringe – gerade auch, wenn Waffen im Spiel seien.

*Name der Redaktion bekannt

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20MIN/NEWS-SCOUT Das Video zur Geschichte sehen Sie zuerst auf unserem neuen News-format 20 Minuten NOW!, das die wichtigste­n News schnell und kompakt präsentier­t. Die Polizei konnte gemeinsam mit den Arbeitern den mutmasslic­hen Täter überwältig­en.
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20MIN/MON Mario S. half der Polizei.

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