Linke wollen Werbung in der Stadt Bern verbieten
BERN. Die Alternative Linke will die Werbung aus Bern verbannen – um den Konsum zu reduzieren und das Klima zu schützen.
«Werbung regt Bedürfnisse an, von denen wir gar nicht wussten, dass wir sie haben», sagt Christa Ammann, Parteimitglied der Alternativen Linken (AL) Bern. Und diese Bedürfnisse wollen dann gestillt werden: «Dadurch nehmen der Konsum und auch der Ressourcenverschleiss stark zu – was schliesslich zulasten unseres Klimas geht», so Ammann. Um das zu verhindern, hat ihre Partei nun einen Vorstoss eingereicht: «Wir wollen, dass kommerzielle Werbung verboten wird.» Politische und kulturelle Werbungen dürften nach wie vor publiziert werden; man wolle lediglich die konsumfördernde Werbung verbieten.
Bei der FDP Stadt Bern hält man nicht viel vom Werbeverbot. «Das Klimaargument dient lediglich als Vorwand – es geht bei diesem Vorstoss vielmehr um die Durchsetzung der eigenen Ideologie und die Überwindung des Kapitalismus», so Tom Berger, Fraktionsleiter der FDP Stadt Bern. Er halte deshalb «gar nichts» von dieser Idee. Ob der Vorstoss angenommen wird oder nicht, wird nun das Berner Parlament diskutieren. Bei der AL zeigt man sich vorerst zurückhaltend – eine Mehrheit sei lediglich «nicht ausgeschlossen». Bei der FDP hingegen traut man der Stadt Bern alles zu. «Eine Annahme würde in das zunehmend wirtschaftsfeindliche Gesamtbild der Stadt passen», meint Berger.
Mut mache ihm jedoch, dass der Vorschlag vor rund vier Jahren klar abgelehnt wurde.