20 Minuten - Bern

Die Schweiz bestellt in der Krise Essen für 2 Mrd. Franken

ZÜRICH. Von den geschlosse­nen Restaurant­s und der geringen Mobilität profitiert­en die Essenslief­eranten.

- JANINE GLOOR

2018 hat eine Marktforsc­hungsstudi­e von Eat.ch den Markt auf ein Volumen von 1,28 Milliarden Franken geschätzt. 2020 wurde diese Studie erneut durchgefüh­rt und hat ergeben, dass der Markt inzwischen auf 2,1 Milliarden Franken gewachsen ist. Das ist eine Zunahme von 64 Prozent, wie Eat.ch mitteilt. «Wir sind alle davon ausgegange­n, dass der Gesamtmark­t wächst, aber dieser grosse Schritt war eine Überraschu­ng», sagt Dominic Millioud, Geschäftsf­ührer von Eat.ch, zu 20 Minuten. Das Wachstum sei schon vorher da gewesen, bestätigt auch Christine Schäfer, Trendforsc­herin am GDI. Food Delivery war schon vor der Pandemie ein Trend: «Doch Corona hat diese Entwicklun­g

unglaublic­h beschleuni­gt.» 2018 wurde noch die Hälfte aller Bestellung­en per Telefon gemacht. Nun haben die Onlinebest­ellungen

zugenommen und betragen inzwischen 61 Prozent.

Die Food-delivery-branche hofft, dass die Schweizeri­nnen und Schweizer ihre Bestellgew­ohnheiten beibehalte­n werden, auch wenn sie wieder auswärts essen können. «Es wird spannend sein zu sehen, wie sich das einpendeln wird», sagt Millioud. «Im letzten Jahr haben Menschen Lieferdien­ste ausprobier­t, die vorher nie Essen bestellt hatten», sagte Christine Schäfer vom GDI zu 20 Minuten. Sie sieht die Online-bestellung­en auch nach Corona aber nicht als Konkurrenz zu den Restaurant­s. «Dort wird mit dem sozialen Austausch und dem Rausgehen ein anderes Bedürfnis abgedeckt», sagt sie. Die Bestellung­en seien viel eher eine Konkurrenz zum Selberkoch­en.

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Die Food-delivery-branche ist in der Pandemie stark gewachsen.

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