Tod am Mount Everest: Trauer um Schweizer Bergsteiger
ZÜRICH. Der Schweizer Abdul Waraich bestieg die höchsten Berge der sieben Kontinente. Beim Abstieg vom Mount Everest ist der fünffache Vater ums Leben gekommen.
Die Flagge seiner Glaubensgemeinschaft, der Ahmadiyya, in den Händen, auf dem höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest: Der Schweizer Abdul Waraich (40) hatte am Mittwoch sein Ziel erreicht, die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente zu besteigen. Beim Abstieg am Südgipfel brach er jedoch zusammen. «Abdul erreichte den Gipfel, beim Abstieg hatte er jedoch mit Problemen zu kämpfen. Er war sehr erschöpft», sagte Chhang Dawa Sherpa, der Direktor des Organisators Seven Summit Treks, gemäss der «Himalayan Times». Am Sitz der Ahmadiyya-muslime in Zürich bei der Mahmud-moschee trauert man um den fünffachen Vater. «Die Familie bittet nur um Gebete für die Kinder», sagt der Imam der Moschee, Wafa Mohammad. Seinen drei Söhnen und zwei Töchtern gehe es den Umständen entsprechend. Sobald es die Corona-situation zulasse, werde man einen Gottesdienst abhalten. «Waraich verstarb in der sogenannten Todeszone – über 8000 Meter über Meer.» Der Körper werde geborgen, wenn es das Wetter zulasse, so Mohammad.
Waraich, ein Eth-absolvent und Softwareingenieur, sei bekannt dafür gewesen, etwas durchzuziehen, wenn er es sich in den Kopf gesetzt hatte, sagt der Imam. «Das Bergsteigen und Wandern war seine grosse Leidenschaft.» Wieso er gestorben ist, wisse man noch nicht. «Er hatte viel Erfahrung und sehr lange für den Aufstieg trainiert – ein Restrisiko bleibt aber immer.» In der Gemeinde hinterlasse er eine grosse Lücke. So habe er mehrere wichtige Funktionen übernommen, etwa die Leitung der Jugendorganisation. «Er war in jeder Hinsicht ein grosses Vorbild für alle von uns. Ein herzensguter Mensch. Er war bescheiden, sehr herzlich und voller Demut», sagt Mohammad.