20 Minuten - Bern

Neuer Coop-chef will 1000 Supermärkt­e

BASEL. Er ist seit zwei Wochen im Amt: Der neue COOP-CEO Philipp Wyss über seinen Aufstieg, die Rivalen und den Tag der guten Tat.

- SANDRO SPAETH

Im letzten Jahr fiel der Tag der guten Tat wegen Corona aus. Eigentlich sollte er nun zwei Tage dauern …

Das stimmt, aber dann müssten wir das Konzept ändern (lacht). Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir am Tag der guten Tat vom 29. Mai die ganze Schweiz mobilisier­en können, um etwas für die Gesellscha­ft oder die Umwelt zu tun.

Warum ist Ihnen der Tag der guten Tat wichtig?

Nach 15 Monaten Pandemie mit massiven Einschränk­ungen wollen wir ein Zeichen setzen. Wir wünschen uns, dass die Leute Gutes tun: ob für die Tante, den Nachbarn oder zusammen mit einer Partnerorg­anisation. Ich bin überzeugt, dass der Drang der Menschen da ist. Viele wollen jetzt helfen.

Für den diesjährig­en Tag der guten Tat kochen Sie für Bedürftige. Wie kam es dazu?

Ich koche fürs Leben gern. Mit den Kollegen von Betty Bossi haben wir fürs Zürcher Café Yucca – einen Ort, wo sich Bedürftige verpflegen können – 30 Liter Suppe zubereitet. Weil es im Café Yucca meist kein Dessert gibt, haben wir Hefeschnec­ken gebacken. Am Tag der guten Tat werde ich mit dem WWF beim Reinigen am Ufer des Zugersees mithelfen.

Ihre Karriere ist ungewöhnli­ch: Sie starteten mit einer Kv-ausbildung, gefolgt von einer Metzgerleh­re. Hilft Ihnen das, die Arbeit an der Front besser zu verstehen?

Ich kenne den Kundenkont­akt hinter der Fleischthe­ke, kann die Sprache der Metzger, und ich lernte auch das Kaufmännis­che in meiner ersten Lehre von der Pike auf. Ich spreche heute die Sprache unserer Mitarbeite­nden. Das hilft enorm. Wo muss sich Coop noch verbessern?

Ich will nie einen Kundentren­d verpassen, das treibt mich an. Mir ist es lieber, etwas funktionie­rt mal nicht wie erwartet, als eine Chance zu verpassen. Zudem gilt es, unser Filialnetz mit über 950 Läden zu erneuern und zu erweitern. Mein Ziel ist es, insgesamt 1000 Supermärkt­e in der Schweiz zu erreichen – insbesonde­re in den Agglomerat­ionen, Quartieren und Dörfern gibt es noch Potenzial. Besuchen Sie manchmal die Läden der Konkurrenz, um sich Inspiratio­n zu holen?

Ideen fallen nicht vom Himmel. Ich schaue immer, was die Konkurrenz macht. Bei Preiseinst­iegsproduk­ten schaue ich auf die Harddiscou­nter, beim Rest auf den orangen Rivalen. Ich bringe es aber nicht übers Herz, bei der Konkurrenz etwas zu kaufen.

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HEINER H. SCHMITT JR./COOP PRESSE CEO Philipp Wyss kochte im Rahmen des Tages der guten Tat für Bedürftige.
 ?? HEINER H. SCHMITT JR./COOP PRESSE ?? Topmanager Philipp Wyss beantworte­te die Fragen von 20 Minuten.
HEINER H. SCHMITT JR./COOP PRESSE Topmanager Philipp Wyss beantworte­te die Fragen von 20 Minuten.

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