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«Sex-doping»-ausrede – Tennisass droht Karriereen­de

KIEW. Eine Falschauss­age könnte Tennisprof­i Dajana Jastremska (21) teuer zu stehen kommen.

- SOPHIE KLEIN/SVEN FORSTER

Die ukrainisch­e Tennisspie­lerin Dajana Jastremska (WTA 32) wurde bei einem Dopingtest im November 2020 positiv auf das Anabolikum Mesteloron getestet. Nun liegt ihre Erklärung vor: Die verbotene Substanz sei während des Sex mit ihrem damaligen Freund auf sie übertragen worden. Dieser soll potenzförd­ernde Mittel genommen haben. Ihr Ex dementiert. «Wenn eine Athletin wissentlic­h falsche Informatio­nen angibt, um einen Anhörungsp­rozess zu beeinfluss­en, könnte das als Manipulati­on gewertet werden – und wäre ein weiteres Vergehen», heisst es beim Tenniswelt­verband.

Seit November 2020 ist die Tennisspie­lerin Dajana Jastremska (WTA 32) gesperrt. Die Ukrainerin wurde positiv auf das Anabolikum Mesterolon getestet und vom Tennisverb­and gesperrt. Der Internatio­nale Sportgeric­htshof beschäftig­te sich in den letzten Tagen nun aber bereits zum zweiten Mal mit dem Fall: Die 21-Jährige gab an, dass ihr damaliger Freund ein Potenzmitt­el genommen und ihr es beim Sex übertragen habe.

«Die Übertragun­g von Substanzen von Frauen auf Männer durch Vaginalsal­ben, die zum Beispiel Anabolika enthalten, ist bekannt», sagte Hans Geyer, Geschäftsf­ührer am Zentrum für Präventive Dopingfors­chung an der Sporthochs­chule in Köln, zu Spiegel.de. Daher wäre eine solche Übertragun­g eigentlich möglich. Laut Geyer fehlen aber verlässlic­he Studien dazu. Und: Für die korrekte Überprüfun­g wäre eine zertifizie­rte Urinprobe des Exfreundes, der die Vorwürfe dementiert hat, nötig gewesen, so Geyer weiter. Wie Jastremska­s Ex weiter mitteilte, soll ihr Vater ihm sogar Geld geboten haben, damit er die Schuld auf sich nehme.

Der Internatio­nale Sportgeric­htshof wies das Gesuch von Jastremska zur Auflösung der Sperre trotz der Begründung zum zweiten Mal ab. In diesem Monat soll noch die offizielle Anhörung beim Tenniswelt­verband (ITF) durchgefüh­rt werden. Und das könnte für die Tennisspie­lerin böse enden. «Wenn eine Athletin wissentlic­h falsche Informatio­nen angeben würde, um einen Anhörungsp­rozess zu beeinfluss­en, könnte das als Manipulati­on gewertet werden – und wäre ein weiteres Vergehen», liess der ITF verlauten. Ihr droht somit sogar das Karriereen­de.

Inzwischen ruderte Jastremska zurück und wandte sich auf Twitter an ihre Fans und die Sportwelt. So betonte sie, dass die verbreitet­e Story nicht der Wahrheit entspreche und sie hoffe, dass ihr Fall bald wahrheitsg­emäss geklärt sein werde. Mehr könne sie nicht dazu sagen.

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IMAGO Der ukrainisch­en Tennisspie­lerin Dajana Jastremska drohen nun weitere Konsequenz­en.
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USA TODAY SPORTS Die Tennisspie­lerin Dajana Jastremska (21) ist zurzeit wegen Dopings gesperrt.

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