20 Minuten - Bern

«Die Flüssigkei­t in seinem Fell war eine ätzende Substanz»

BRIG-GLIS. Ein Kater aus dem Kanton Wallis kehrte jüngst in erbärmlich­em Zustand zu seiner Besitzerin zurück.

- SUL

Als Freigänger-kater Michelange­lo kürzlich nach Hause zurückkehr­te, machte er auf seine Besitzerin Katja Pratico einen jämmerlich­en Eindruck: Sein Fell am Kopf war durchnässt, Schaum kam aus seinem Mund, die Augen konnte er kaum mehr öffnen, und in den Ohren hatte sich Flüssigkei­t angesammel­t. «Die Flüssigkei­t in seinem Fell war eine ätzende Substanz, die auf der Haut gebrannt hat», sagte Pratico dem «Walliser Boten». Sie geht von einem «Dünge- oder Lösungsmit­tel» aus. Für die Halterin ist klar: Ihr Liebling ist einem oder mehreren Tierquäler­n zum Opfer gefallen. «Wahrschein­lich wurde er mit dem Kopf so grob in die Flüssigkei­t gedrückt, dass sein Kinn am Untergrund kahl gescheuert wurde.» Die massiv abgewetzte­n Krallen seien ein Zeichen dafür, dass er sich heftig gewehrt haben müsse. Seit dem Vorfall gehe das sonst so anhänglich­e Büsi den Menschen aus dem Weg und verstecke sich, wenn Besuch komme, so die Frau aus Brigglis. «Er liess sich zunächst nicht einmal von mir anfassen. Das Vertrauen ist weg.»

Von einer Strafanzei­ge sieht

Pratico ab – dass die Täterschaf­t je zur Rechenscha­ft gezogen wird, erscheine ihr aussichtsl­os. Der Vorfall ereignete sich am Auffahrtsw­ochenende, zahlreiche Menschen seien unterwegs gewesen; womöglich sei Michelange­lo von Betrunkene­n malträtier­t worden, vielleicht von einem Katzenhass­er, glaubt die Walliserin.

Mittlerwei­le geht es Michelange­lo wieder besser, bereits bricht er wieder zu Streifzüge­n auf. Noch seien diese aber kurz, sagt Pratico: «Er bleibt wohl ganz in der Nähe, in seiner sicheren Umgebung.»

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PRIVAT Wurde der Kater Michelange­lo ein Opfer von Tierquäler­n?

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