«Die Flüssigkeit in seinem Fell war eine ätzende Substanz»
BRIG-GLIS. Ein Kater aus dem Kanton Wallis kehrte jüngst in erbärmlichem Zustand zu seiner Besitzerin zurück.
Als Freigänger-kater Michelangelo kürzlich nach Hause zurückkehrte, machte er auf seine Besitzerin Katja Pratico einen jämmerlichen Eindruck: Sein Fell am Kopf war durchnässt, Schaum kam aus seinem Mund, die Augen konnte er kaum mehr öffnen, und in den Ohren hatte sich Flüssigkeit angesammelt. «Die Flüssigkeit in seinem Fell war eine ätzende Substanz, die auf der Haut gebrannt hat», sagte Pratico dem «Walliser Boten». Sie geht von einem «Dünge- oder Lösungsmittel» aus. Für die Halterin ist klar: Ihr Liebling ist einem oder mehreren Tierquälern zum Opfer gefallen. «Wahrscheinlich wurde er mit dem Kopf so grob in die Flüssigkeit gedrückt, dass sein Kinn am Untergrund kahl gescheuert wurde.» Die massiv abgewetzten Krallen seien ein Zeichen dafür, dass er sich heftig gewehrt haben müsse. Seit dem Vorfall gehe das sonst so anhängliche Büsi den Menschen aus dem Weg und verstecke sich, wenn Besuch komme, so die Frau aus Brigglis. «Er liess sich zunächst nicht einmal von mir anfassen. Das Vertrauen ist weg.»
Von einer Strafanzeige sieht
Pratico ab – dass die Täterschaft je zur Rechenschaft gezogen wird, erscheine ihr aussichtslos. Der Vorfall ereignete sich am Auffahrtswochenende, zahlreiche Menschen seien unterwegs gewesen; womöglich sei Michelangelo von Betrunkenen malträtiert worden, vielleicht von einem Katzenhasser, glaubt die Walliserin.
Mittlerweile geht es Michelangelo wieder besser, bereits bricht er wieder zu Streifzügen auf. Noch seien diese aber kurz, sagt Pratico: «Er bleibt wohl ganz in der Nähe, in seiner sicheren Umgebung.»