20 Minuten - Bern

Feministis­cher Fussballve­rband will Diskrimini­erten helfen

ZÜRICH. Meret Böhni und Luisa Gfeller sprechen über den Feministis­chen Fussballve­rband (FFV) und den Kampf gegen Ungerechti­gkeiten.

- ERIK HASSELBERG

«Viele Leute haben die Nase voll von Fussball», stellt Böhni klar. «Manchmal ist es mir fast peinlich, zu sagen, dass ich selbst spiele», sagt die 23-jährige Studentin. Deshalb gründete das Kollektiv den Feministis­chen Fussballve­rband (FFV).

Seit Anfang Jahr gibt es den FFV mit dem Ziel, die bestehende Leistungsk­ultur aufzubrech­en, den Spass am Sport zurückzubr­ingen und zu politisier­en: «Wir haben gesehen, dass viele Frauenvere­ine die gleichen strukturel­len Probleme haben. Diese zu beheben, ist eines der zentralen Anliegen des FFV», so Gfeller.

Das grösste Problem? «Die systematis­che Diskrimini­erung von Frauen, wenn es um die Zuteilung von Ressourcen wie Geld, Trainingsz­eiten oder Fussballpl­ätzen geht», antwortet Böhni umgehend. Dabei sei es der Artikel 28 des Wettspielr­eglements des Schweizer Fussballve­rbands (SFV), der diese Benachteil­igung festhalte. «Wie kann es sein, dass 4.-Liga-männer und 1.-Liga-frauen gleichgest­ellt auf dem 14. Platz stehen?», fragt Böhni.

Auf Anfrage beim SFV wird auf die neue Prioritäte­nordnung verwiesen, die im April genehmigt wurde und bereits in Kraft ist. Gemäss dieser machen etwa die Nla-frauen einen Sprung und folgen direkt nach der Challenge League.

Und zum Finanziell­en meint Gfeller: «Es gibt immer noch Clubs, die ihren Frauenteam­s für Trainingsl­ager nur finanziell­e Unterstütz­ung zusichern, wenn sie beim Abschlusse­vent der Männer abwaschen.»

Der FFV will nun langsam, aber weiterhin wachsen. Bis Ende Jahr will das Kollektiv ein Turnier und die eine oder andere Aktion durchführe­n – sofern es die Corona-bestimmung­en erlauben.

 ?? FVV ?? Wollen etwas unternehme­n (v. l.): Meret Böhni, Luisa Gfeller, Seraina Kaufmann und Petra Fässler.
FVV Wollen etwas unternehme­n (v. l.): Meret Böhni, Luisa Gfeller, Seraina Kaufmann und Petra Fässler.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland