20 Minuten - Bern

Problem Welpenhand­el: Kapo will mit Geschichte aufrütteln

BERN. Die Kantonspol­izei Bern hat die Geschichte von Max veröffentl­icht. Sie will so Leid für andere Tiere verhindern.

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Bulldoggen­rüde Max wurde wenige Wochen nach seiner Geburt in die Schweiz transporti­ert. Alle freuten sich über das neue Familienmi­tglied, doch nach wenigen Tagen erkrankte er schwer. Max musste stationär in einer Klinik behandelt werden. «Die Ärztin ist erschrocke­n über den besorgnise­rregenden Zustand des Hundes», so die Kapo in ihrem Blog. Das Frauchen gab darauf zu, dass sie ihn «im Internet» gekauft und ausserhalb der Schweiz von einem Unbekannte­n übernommen hatte. Max wurde vom Amt beschlagna­hmt und konnte nach seiner Genesung nicht heim, sondern musste monatelang in die Quarantäne­station.

Zum Glück litt er nicht an Tollwut. Und hätte die Herkunft nicht geklärt werden können und/oder wären Symptome aufgetrete­n, hätte Max auf amtliche Anordnung eingeschlä­fert werden müssen.

«Oft enden Internet-welpenkäuf­e im Drama», so Helen Sandmeier, Sprecherin beim Schweizer Tierschutz STS. Max sei kein Einzelfall: «Der Welpenhand­el ist ein riesiges Problem.» Seit dem Lockdown 2020 würden Haustiere einen Boom erfahren. Doris Schneeberg­er vom Bundesamt für Lebensmitt­elsicherhe­it und Veterinärw­esen bestätigt, dass mehr als die Hälfte aller pro Jahr neu in der Hundedaten­bank erfassten Tiere aus dem Ausland stammen. Und der STS blickt mit Sorge auf den Sommer: «Je mehr wir zurück in die Normalität gehen, desto voller werden die Tierheime.» Dies, weil viele nicht mehr den ganzen Tag im Homeoffice arbeiten würden und auch wieder mehrere Wochen Ferien im Ausland machen wollten.

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STS Immer mehr Hundewelpe­n werden importiert.

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