20 Minuten - Bern

Coach Swinnen über Tennistale­nt Stricker

ZÜRICH. Dominic Stricker hat am Atp-turnier in Genf für Furore gesorgt. Trainer Sven Swinnen spricht im Interview über seinen Schützling.

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Sven Swinnen, wie lange begleiten Sie Dominic Stricker schon?

Ich kenne ihn schon lange. Mit 13 oder 14 kam er zu Trainingse­inheiten zu Swiss Tennis nach Biel. Seit ungefähr zwei Jahren arbeite ich intensiver mit ihm zusammen.

Hat Sie der Auftritt in Genf überrascht?

Vor dem Turnier haben wir gesagt, er solle seinen Auftritt geniessen und selbstbewu­sst auftreten. Dass es gegen zwei Top50-spieler (Marin Cilic und Marton Fucsovics, Anm. d. Red.) geklappt hat, ist umso schöner.

Der Hype um ihn ist nun auf einem neuen Level. Sogar Roger Federer meinte, man solle ihn nicht unter Druck setzen. Haben Sie Angst, dass Dominic etwas die Bodenhaftu­ng verliert?

Nein. Es ist logisch, dass es viel Hype um ihn gibt. Besonders in der Schweiz mit zwei Stars wie Federer und Wawrinka. Alle erwarten und hoffen auf einen Nachfolger der beiden. Dominic weiss aber, dass er einen anderen Weg hat und den auch geht.

Sehen Sie in ihm also keinen Roger Federer 2.0?

Nein, für das ist er noch in einer anderen Liga. Man darf auch nicht vergessen: Roger war schon mit 18 in den Top 100. Die Vergleiche sind extrem, aber Dominic und die anderen jungen Spieler gehen ihren eigenen Weg und schreiben ihre eigene Story.

Was ist Dominics grosse Stärke auf dem Platz?

Er kann das Spiel sehr gut lesen und erkennt, wohin die Gegner spielen. Dazu hat er beim Schlag ein sehr gutes Timing.

In Genf fiel auch auf, wie stark er bereits im mentalen Bereich ist. Arbeiten Sie besonders daran?

Er bringt mit seiner ruhigen Art natürlich schon sehr viel mit. Als Coach ist man aber auch ein Mentaltrai­ner.

Bei welchem Punkt ist er mit 18 Jahren besonders weit?

Ich glaube, seine Emotionen hat er gut im Griff, das ist sicher eine Stärke.

Und wo liegen die Schwächen?

Wir suchen eigentlich keine Schwächen, sondern versuchen, seine Stärken zu verbessern. Aber klar: Körperlich muss er noch zulegen. Bei der Ausdauer ebenfalls.

Wie sehen denn die Pläne in naher Zukunft aus?

Mittelfris­tig ist das Ziel, sich weiter zu verbessern. Rankingtec­hnisch ist das mittelfris­tige Ziel die Top 250, damit er auch an die Qualis für Grand Slams kommt.

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FRESHFOCUS Sven Swinnen trainiert den Schweizer Tennis-shootingst­ar Dominic Stricker.

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