Restaurants rüsten sich für den Ansturm
BERN. Gastrobetriebe dürfen ab Montag die Innenbereiche wieder öffnen. Die Branche jubelt.
BERN. Ein grösserer Öffnungsschritt als erwartet – der Bundesrat hat gestern einen neuen Lockerungsvorstoss vorgestellt. So dürfen Restaurants bereits ab Montag wieder die Innenräume öffnen. Sie sind begeistert: «Wir sind superhappy!», sagt etwa der Zürcher Gastronom Michel Péclard. Und gleichzeitig wartet nun viel Arbeit: «Unsere Reservationsseite geht voll ab.»
Restaurants dürfen ab Montag die Innenräume öffnen. Das hat der Bundesrat gestern bekannt gegeben. Dabei ist der Öffnungsschritt grösser ausgefallen als vorgesehen (siehe rechts).
Die Gastronomen jubeln über die zusätzlichen Lockerungen. «Wir sind superhappy! Endlich können wir wieder richtig arbeiten», sagt Michel Péclard, Inhaber der Zürcher Pumpstation Gmbh, zu 20 Minuten. Er rechnet mit einem Besucheransturm: «Auf unserer Reservationsseite geht es voll ab», so Péclard. Trotz der langen Zwangspause und der
schlechten Umsätze will Péclard die Preise in seinem Betrieb aber nicht erhöhen. Schliesslich haben Bund und Kantone die Gastronomie finanziell unterstützt. «Dafür bin ich dankbar.»
Auch Daniel Wiesner, Co-geschäftsführer der Familie Wiesner Gastronomie AG, zu der unter anderem die asiatische Restaurantkette Nooch gehört, freut sich: «Jetzt geht es endlich wieder los.» Das Einzige, was noch wegfallen sollte, ist die Homeoffice-pflicht: «Diese Regelung vermiest uns zurzeit das Mittagsgeschäft», so Wiesner. Trotzdem rechnet auch er mit einem Besucheransturm, denn viele Menschen hätten grosse Sehnsucht nach dem Restaurant, und ein fortlaufend wachsender Anteil habe bereits eine
Impfung erhalten: «Dadurch sinkt die Hemmschwelle, und die Leute gehen eher wieder auswärts essen», so Wiesner.
Auch bei der Bindella-gruppe ist die Freude gross: «Die Öffnung der Innenfläche eröffnet uns wieder eine Perspektive, bringt das Leben zurück in unsere Ristoranti und gibt uns Planungssicherheit», sagt Rudi
Bindella junior. Nach dem wechselhaften Wetter sei nun allen klar, wie schwierig es sei, Personal, Einkäufe und Angebot für die Terrassen zu planen. Die Kapazitätsbeschränkung sei aber weiterhin massiv: «Wir können durch die Auflagen des Bundes nur etwa 60 bis 70 Prozent unserer regulären Kapazitäten nutzen.» Trotz Öffnungen rechnet Bindella mit bleibenden Schäden, denn bis sich die Gastronomie von der Corona-krise erholen könne, werde es noch lange dauern.