HAST DU EIN TRAUMA?
Hier findest du Hilfe für dich und andere: Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer, Tel. 058 400 47 77
Pro Juventute, Tel. 147
Insgesamt sechsmal soll die 33-jährige Lokalpolitikerin und Mutter versucht haben, ihren Ehemann umzubringen. Die Frau leide unter einer «kombinierten Persönlichkeitsstörung», erklärt eine Gutachterin dem Gericht: «Ihr mangelt es absolut an Empathie für ihren Ehemann, für ihre Familie, der sie so viel Leid angetan hat.»
So verbreitete sie im Schlafzimmer des Gatten das Edelgas Argon. Er überlebte. Danach servierte sie ihm zweimal vergifteten Kartoffelsalat. Er erbrach sich stundenlang. Sie versuchte es wieder mit Gas und suchte gleichzeitig einen
Auftragsmörder. Und schliesslich deckte sie ihn mit einer benzingetränkten Decke zu und zündete sie an. Er konnte sich und die Kinder retten.
Nie dachte er sich etwas dabei. Es habe immer alles gestimmt im Zusammenleben. «Ich verstehe es einfach nicht.»
Seine Frau hatte Schulden und wollte die Betreibungen vor ihm geheim halten. Sie täuschte auch eine Leukämie vor. «Aus Verzweiflung», wie sie sagt, «als Pause» in ihrem strengen Alltag. Sie habe sich eigentlich selbst umbringen wollen, behauptet sie. Das widerspreche den Google-suchen und den fingierten Abschiedsbriefen des Mannes, sagt der Richter. «Ich hatte Angst, den Brief in meinem Namen zu schreiben», erwidert sie.
Die Staatsanwaltschaft fordert 15 Jahre Gefängnis, aufzuschieben zugunsten einer stationären verlängerbaren Therapie. Die Verteidigung lehnt diese «kleine Verwahrung» ab und plädiert für die unbestrittene Brandstiftung auf acht Jahre Gefängnis. Das Urteil wird heute verkündet.