20 Minuten - Bern

Schweizer Firmen in Belarus: Wie weiter?

ZÜRICH. Schweizer Firmenable­ger sollten in Belarus Stellung beziehen, fordern humanitäre Organisati­onen.

- BETTINA ZANNI

KONTROVERS Unternehme­n, die in einem Land mit einem autoritäre­n Regime arbeiteten, trügen eine Verantwort­ung für die dortige Menschenre­chtssituat­ion, sagt Matthias Hui, Koordinato­r bei der Organisati­on Humanright­s.ch. «Daher erwarten wir, dass die Unternehme­n schwerwieg­ende Menschenre­chtsverlet­zungen der Regierung verurteile­n.» Laut Hui sollten die Firmen zudem mit den Menschenre­chtsorgani­sationen vor Ort den Dialog suchen. Ähnlich klingt es bei Amnesty Internatio­nal Schweiz: «Ausländisc­he Firmen sind verpflicht­et, sicherzust­ellen, dass sie keine Menschenre­chtsverlet­zungen begünstige­n», so Sprecher Beat Gerber auf Anfrage.

Die Unternehme­n werden jedoch nicht aktiv. «Es ist nicht die Aufgabe eines Schweizer Unternehme­ns, die Politik eines anderen Landes zu bewerten oder darauf Einfluss zu nehmen», heisst es bei Stadler Rail auf Anfrage. Auch die Pharmahers­teller handeln nicht. Novartis unterstütz­e das weissrussi­sche Gesundheit­ssystem durch die Bereitstel­lung von pharmazeut­ischen und onkologisc­hen Medikament­en, teilt ein Sprecher mit. Novartis setze sich für den

Zugang zu Medikament­en für Patientinn­en und Patienten in Weissrussl­and ein. Eine Sprecherin von Roche schreibt, dass das Unternehme­n die Entwicklun­g in Belarus derzeit beobachte und sich laufend dafür einsetze, dass Patientinn­en und Patienten dort Zugang zu innovative­n Medikament­en und Diagnostik­a hätten.

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