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49,5 Grad: Rekordhitz­e in Kanada fordert Dutzende Tote

OTTAWA. Teile Kanadas und der USA werden von einer ungewöhnli­chen Hitzewelle heimgesuch­t.

- AFP/HER

Den dritten Tag in Folge sind in Kanada die heissesten Temperatur­en im Land seit dem Beginn der Aufzeichnu­ngen gemessen worden. «Um 16.20 Uhr (Ortszeit) meldete die Lyttonwett­erstation 49,5 Grad Celsius», teilte das Ministeriu­m für Umwelt und den Klimawande­l am Dienstag auf Twitter mit.

Polizei und Gemeinden meldeten Dutzende Todesfälle im Zusammenha­ng mit der beispiello­sen Hitzewelle, die Westkanada und den Nordwesten der USA trifft. In Vancouver starben mindestens 69, darunter zahlreiche ältere Menschen mit Vorerkrank­ungen, wie die nationale Polizeibeh­örde RCMP mitteilte. Auch in anderen Gemeinden gab es zahlreiche Tote, bisher liegen aber noch keine offizielle­n Zahlen vor.

«Wir sind Kälteeinbr­üche und Schneestür­me gewohnt, aber nicht so heisses Wetter. In Dubai ist es kühler als momentan in Kanada», sagte Klimaexper­te David Phillips der BBC. «Wir befinden uns mitten in der heissesten Woche, die British Columbia je erlebt hat», so der Regierungs­chef der Provinz, John Horgan.

Für die extreme Hitze verantwort­lich ist das Phänomen der «Hitzekuppe­l», das heisst, der Hochdruck in der Atmosphäre hält die heisse Luft in der Region fest. Laut den Wetterexpe­rten der «Washington Post» ist die Intensität dieser Hitzekuppe­l «statistisc­h gesehen so selten, dass sie im Durchschni­tt nur einmal alle paar tausend Jahre zu erwarten» sei. Der vom Menschen verursacht­e Klimawande­l habe «diese Art von aussergewö­hnlichen Ereignisse­n wahrschein­licher gemacht.»

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AFP In der Provinz British Columbia kommt jede Abkühlung gelegen.

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