Sommer-soundtrack zum Mitgrölen
Sommerhits gehören zur heissen Jahreszeit wie Glace, das Bad im See und der DUA nach Sonnencreme. So werden Songs zu Hymnen des Sommers – von Macarena bis Despacito.
Alle Jahre wieder, wenn es wärmer wird, überfluten sie
die Radiostationen: Songs, an denen mindestens einen Sommer lang keiner vorbeikommt. Und weil sie wochenlang die oberen Plätze der Charts besetzen, gehen sie dem einen oder anderen aber auch irgendwann richt igaufden Zeiger. Unter der Kategorie «Sommerhits» verstecken sich eben nicht nur Kassenschlager, sondern auch einige musikalische Banalitäten. Das liegt daran, dass Sommerhits per Definition nicht tiefgründig sein müssen, sondern in erster Linie catchy. Erreicht wird das mit einer simplen Formel: eingängige Melodien, tanzbare Rhythmen und einfache Lyrics. OA kommt noch ein exotischer Touch dazu, der für ein bisschen Fernweh sorgt. Viele Sommerhits entführen uns nämlich in die liebsten Ferienregionen. Michel Teló oder Gusttavo Lima schmachten zum Beispiel auf Portugiesisch und Los Del Rio geben auf Spanisch «Macarena» zum Besten. Die Rhythmen tun ihr Übriges: Sambaklänge hier, ein bisschen Lambada dort.
Textlich muss sich ein Sommerhit übrigens nic htumden Sommer drehen. Hauptsache, die Lyrics oder Teile davon sind simpel und einprägsam. Ricky Martin zählt in seinem Hit «Maria» (1995) zum Beispiel ein bisschen auf drei. Und bei O-zones «Dragostea Din Tei» (2004) wissen zwar viele nicht, was da gesungen wird, doch «Maya hiii, Maya hoo, Maya haaah» kann man auch ohne Sprachkenntnisse mitgrölen. Das zeigt: Im Sommer wollen wir Songs hören, die uns in Ferienstimmung versetzen – an die Strandbar, wo wir den Alltag vergessen können. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass gleich zwei Sommerhits in den Schweizer Charts unter den erfolgreichsten Songs überhaupt sind: DJ Bobos «Chihuahua» (2002) und «Despacito» (2017) von
Luis Fonsi und Daddy Yankee.