20 Minuten - Bern

Deutlicher Anstieg bei tödlichen Bike-unfällen

BERN. 2020 kamen viermal mehr Personen bei Mountainbi­ke-unfällen ums Leben als im Mittel der vergangene­n Jahre.

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In Hasliberg verunglück­te am Sonntag ein Mountainbi­ker: Auf einem Bergwander­weg kam der 56-Jährige vom Weg ab und stürzte über ein Felsband hinunter. Die Rettungskr­äfte konnten vor Ort nur noch den Tod des Mannes feststelle­n. Tödliche Mountainbi­ke-unfälle haben stark zugenommen: 2020 kamen acht Menschen dabei ums Leben. Das sind viermal mehr als im Mittel der vergangene­n Jahre, wie die Beratungss­telle für Unfallverh­ütung (BFU) in einer Mitteilung schreibt. Das Durchschni­ttsalter der Opfer liegt bei über 50 Jahren. Auch die Zahl der Verletzung­en steigt: Zurzeit verletzen sich jährlich mehr als 10 600 Personen beim Mountainbi­ken.

Der Anstieg lässt sich zum einen mit der wachsenden Zahl der Mountainbi­kerinnen und Mountainbi­ker erklären. Corona-bedingt entschiede­n sich 2020 viele Schweizeri­nnen und Schweizer für Ferien im Inland und schafften sich ein Zweirad an. Zum anderen würden viele Sportlerin­nen und Sportler ihre Fähigkeite­n überschätz­en. Dieser Aspekt müsse bei der Prävention berücksich­tigt werden: «Der Schwierigk­eitsgrad von Mountainbi­ke-routen sollte wie bei den Skipisten signalisie­rt werden», sagt Christoph Müller, Mountainbi­ke-experte der BFU. Die BFU appelliert an die Bikerinnen und Biker, einen Helm zu tragen. Je nach Schwierigk­eitsgrad der Strecke sei weitere Schutzausr­üstung für Knie, Ellbogen und Rücken sinnvoll.

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MARTIN PLATTER Mit dem Mountainbi­ke-boom steigen auch die Unfallzahl­en.

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