Ausland Klimabericht: Ganze Regionen versinken
GENF. Der Weltklimarat schlägt in seinem neuen Bericht Alarm: Millionen von Menschen werden ihre Heimat und die Existenzgrundlage verlieren.
Katastrophale Hochwasser, verheerende Brände, gefährliche Dürren: All das sind Vorboten dessen, was noch kommen wird. Der Klimawandel vollzieht sich schneller und folgenschwerer als bislang angenommen. Das ist das Ergebnis des Klimaberichts, der gestern vorgestellt wurde.
So wird sich die Erde bei der derzeitigen Entwicklung bis 2030 um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erwärmen – zehn Jahre früher als 2018 prognostiziert. Bis 2050 könnte die Temperatur um bis 5,7 Grad steigen, wenn sich die Co2-emissionen verdoppeln.
Einige Auswirkungen der Erderwärmung wie der Anstieg der Meeresspiegel und das Schmelzen der Gletscher sind laut dem Rat bereits «unumkehrbar». Selbst bei einer drastischen Reduzierung der Treibhausgasemissionen würden die Meeresspiegel weiter steigen und «für Tausende Jahre erhöht bleiben». Die Meeresspiegel könnten demnach bis 2100 um bis zu einen Meter steigen – so könnten bis dann ganze Regionen verschwunden sein. Dazu zählen etwa die Lagunenstadt Venedig in Italien oder die deutsche Nordseeküste. Hart treffen würde es in den USA etwa die Stadt New Orleans oder den Staat Florida.
Für den Weltklimarat ist klar: So gut wie die gesamte Erhöhung der Erdtemperatur ist auf die Freisetzung von Gasen wie Kohlendioxid oder Methan zurückzuführen. Sprich: Der Mensch ist schuld.
Der britische Premier Boris Johnson liess daher verlauten, dass nun alle Länder Pläne zur Reduzierung ihrer Emissionen einreichen müssten. Auch Eu-vize Frans Timmermans sieht sofortigen Handlungsbedarf, es sei extrem dringlich. Und Us-aussenminister Antony Blinken hat dazu aufgerufen, sich beim Handeln von der Wissenschaft leiten zu lassen.