20 Minuten - Bern

So werden wir zum Grosseinka­uf verleitet

ZÜRICH. Trotz Boom des Onlinehand­els wird am meisten vor Ort eingekauft. Die Händler haben da einige Kniffe auf Lager.

- BSC

Der deutsche Marketinge­xperte Roger Rankel verrät gegenüber «Focus», wie wir zu grösseren Einkäufen als geplant verleitet werden. Marketinge­xpertin Adrienne Suvada von der ZHAW schätzt die Tricks ein und verrät, wie man sich dagegen wehren kann.

■ Einkaufswa­gen: Grösse und Abschrägun­g sorgen dafür, dass die Ware aus dem Blickfeld rutscht. «Klassische Verkaufsps­ychologie», sagt Suvada. Am meisten helfe da eine Liste, an die man sich beim Einkaufen halte.

■ Geschenke und Häppchen: Erhalten Menschen etwa einen Espresso oder Prosecco in einem Laden, steigt die

Wahrschein­lichkeit, dass sie etwas kaufen, denn die Kundschaft will einen sozialen Ausgleich schaffen: Sie fühlt sich verpflicht­et, etwas zu kaufen, wie Rankel erklärt. «Ein Klassiker, der besonders gut mit trainierte­m Verkaufspe­rsonal funktionie­rt», sagt Suvada. Hier gelte: nichts probieren, weitergehe­n und sich an die Einkaufsli­ste halten.

■ Preisunter­schied: Bei zwei Produkten, die fast gleich viel kosten, greifen die meisten Leute zur günstigere­n Ware. Darum stellen Händler gern ein drittes, viel teureres Produkt dazu. Dann erscheint das mittlere Produkt nämlich plötzlich günstig und wird gekauft – obwohl es vorher das teuerste war. «Als Kunde brauche ich eine Referenz, um den Preis einschätze­n zu können», erklärt Suvada. Der Rat: Produktbes­chreibunge­n lesen und vergleiche­n.

■ Kassenschl­ange: Ein weiterer Trick sei die Schlange vor den Kassen. Suvada: «Nicht umsonst sind im Kassenbere­ich oft noch Waren zu finden, die man dann aus Langeweile einkauft.» In diesem Fall sei Selbstdisz­iplin gefragt: Man dürfe sich beim Warten nicht von den Angeboten verlocken lassen.

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GETTY Vorsicht, grosser Einkaufswa­gen!

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