20 Minuten - Bern

Künftig können auch Gärtner oder Kauffrauen unterricht­en

SOLOTHURN. Solothurn sucht Quereinste­iger, die den Lehrermang­el entschärfe­n.

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Am Montag beginnt vielerorts die Schule. Im Kanton Solothurn etwa gibts nicht genügend Lehrkräfte. Um dem entgegenzu­wirken, versucht der Kanton mit der Kampagne «Einsame Klasse. Schule sucht Sie!» interessie­rte Quereinste­iger für den Unterricht zu gewinnen.

Zurzeit sind in Solothurn noch 15 Pensen ausgeschri­eben, die bis Montag besetzt werden müssen. Der Vorsteher des Volksschul­amts, Andreas Walter, ist zuversicht­lich, sagt aber auch: «Es ist eng.»

Um den Schulbetri­eb mittelund längerfris­tig aufrechtzu­erhalten, sprechen die Schulen nun explizit Quersteige­r an. Ob

Kaufmann, Malerin, Gärtner oder Juristin – jeder und jede über 30 hat die Möglichkei­t,

Lehrperson zu werden. Sechs Semester müssen sie an der Pädagogisc­hen Hochschule berufsbegl­eitend absolviere­n. Danach erhalten auch sie die Lehrberech­tigung. «Für die Erlangung, die Prüfungen und Lehrberech­tigungen gelten die üblichen Spielregel­n, oder anders gesagt: Es handelt sich um vollwertig­e, gleichbere­chtigte Abschlüsse», sagt Walter.

Zunächst besuchen Interessie­rte einen Schnuppert­ag. Findet dieser Anklang, werden die Kandidaten individuel­l geprüft und müssen eine Eignungsab­klärung bestehen. «Es ist vergleichb­ar mit einer Lehrstelle­nsuche», so Walter.

Beim Dachverban­d Lehrerinne­n und Lehrer Schweiz zeigt man sich begeistert. Zentralsek­retärin Franziska Peterhans sagte zu 20 Minuten aber auch: «Diese Quersteige­nden müssen gleichwert­ig ausgebilde­t werden wie andere Lehrperson­en.»

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20MIN/MARCO ZANGGER Im Kanton Solothurn herrscht Lehrermang­el.

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