Covid-test soll für Junge gratis bleiben
Ein Arzt schlägt vor, dass Junge sich weiterhin gratis testen können. Applaus dafür gibts von den Jungfreisinnigen.
Bis 40-Jährige sollen weiterhin Gratistests erhalten, während sich Ältere impfen oder kostenpflichtig testen müssen. Das schlägt Hausarzt Martin Sigg vor. Unterstützung gibt es von bürgerlichen Jungparteien: Mit Gratistests für unter 40-Jährige würde man weniger Druck auf die Jungen ausüben und könnte die Abwehrhaltung gegen die Impfung wohl verringern, heisst es bei den Jungfreisinnigen. Seltsam finden die Ungleichbehandlung die Juso.
Die aktuelle Quote von rund 50 Prozent Geimpften ist laut Gesundheitsminister Alain Berset (SP) zu tief. «Wir können nicht sagen, es wird gut gehen im Herbst», sagte er im «Sonntagsblick».
Er wünsche sich, dass die Jungen beim Impfen nicht unnötig moralisch unter Druck gesetzt würden, schrieb Hausarzt Martin Sigg aus Sachseln OW kürzlich in einem Leserbrief der NZZ. Sigg schlägt vor, beim Covid-zertifikat nach Altersgruppen zu unterscheiden. So erhielten bis 40-Jährige weiterhin Gratistests, während sich über 40-Jährige impfen oder kostenpflichtig testen liessen.
«Als praktizierender Hausarzt sehe ich es mit Besorgnis kommen, dass die junge Generation in dieser Covid-19-pandemie beim Impfen ein weiteres Mal in die Pflicht genommen wird», so der Arzt, der sich als überzeugten Impfbefürworter bezeichnet.
Bürgerliche Jungparteien unterstützen den Vorschlag. «Mit weiterhin Gratistests gerade für unter 40-Jährige würde man weniger Druck auf die Jungen ausüben und könnte die Abwehrhaltung gegen die Impfung vielleicht sogar verringern», sagt Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen. Auch David Trachsel, Präsident der Jungen SVP, sagt: «Es ist erfreulich, dass man einmal daran denkt, die Interessen der Jungen einzubeziehen.»
Andere Jungparteien sind hingegen skeptisch. «Ich finde eine Ungleichbehandlung von unter und über 40-Jährigen seltsam», sagt Juso-präsidentin Ronja Jansen.