Federers Rückkehr: Das Für und Wider
Wir liefern Gründe, die für und auch gegen ein Comeback des Maestros sprechen.
Roger Federer gab am Sonntag bekannt, dass er mehrere Monate ausfallen wird. Die Tenniswelt rätselt nun, ob der 20-fache Grand-slam-champion noch einmal ein Comeback gibt.
■ Pro: Die Lust am Tennis
Der Baselbieter betont schon seit Jahren, dass ihn vor allem die Liebe zum Sport antreibe, weiterzumachen. Gegenüber 20 Minuten meint auch der Tennisexperte Heinz Günthardt: «Federer braucht nur wenig Zeit, um einen gewissen Formstand zu erreichen, und das Tennisspielen verlernt man nicht. Das grosse Fragezeichen ist, ob er jemals wieder zu 100 Prozent fit wird, nicht, ob er noch Tennis spielen kann.»
■ Kontra: Das Alter
Am 8. August feierte Federer seinen 40. Geburtstag. Die nun länger anhaltenden Knieprobleme könnten daher durchaus ein Indikator sein, dass Federers Zeit schlichtweg vorbei ist. «Das ist bereits die dritte Operation, und mit 40, 41 Jahren wird man nicht mehr schneller. Wenn man ein paar Zentimeter Geschwindigkeit einbüsst, dann steht man auch nicht mehr in der zweiten Woche eines Grand-slam-turniers», meint Heinz Günthardt auf den Faktor Alter bei Federer angesprochen.
■ Pro: Die GOAT-FRAGE
Bei der Frage, wer der beste Tennisspieler der Geschichte ist, also der GOAT (The Greatest of All Time), wird die Anzahl der Grand-slam-titel als wichtigster Massstab genommen. Seit 2009 führt in dieser Statistik Federer. Seine Kontrahenten Rafael Nadal und Novak Djokovic haben mittlerweile jedoch auch 20 Major-titel.
■ Kontra: Die Familie Oberste Priorität im Leben von Roger Federer hat die Familie. 2009 wurde Federer erstmals Vater von Zwillingen, seit 2014 sind er und seine Ehefrau Mirka stolze Eltern von gleich vier Kindern. Dank einer perfekt abgestimmten Planung reisen die Federers seither um den Globus mit einer Entourage, die neben Trainern und Physiotherapeuten auch Nannys und Lehrer für die Kinder umfasst. Bei einem Rücktritt hätte Federer also wesentlich mehr Zeit für seine Familie.