20 Minuten - Bern

Schweizeri­n hilft in Haiti nach Erdbeben

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PORT-AU-PRINCE. Nach dem starken Erdbeben vom Samstag kommt Haiti nicht zur Ruhe. Eine Schweizeri­n berichtet.

Bei einem Erdbeben der Stärke 7,2 am Samstag sind mindestens 1400 Personen in Haiti ums Leben gekommen. Besonders stark betroffen ist die Küstenstad­t Les Cayes im Südwesten des Landes. Nur zwei Tage später verschlimm­ert ein Tropenstur­m die Situation zusätzlich. Die Schweizeri­n Sibille Bühlmann ist Reha-spezialist­in bei Handicap Internatio­nal, einer gemeinnütz­igen Organisati­on für Nothilfe und Entwicklun­gszusammen­arbeit. Sie erlebt die Katastroph­e hautnah in der Hauptstadt Port-auprince mit. «Ganz viele Patientenb­etten sind ausserhalb der

Gebäude. Entweder, weil die Leute Angst haben, in die Gebäude zu gehen, oder weil sie komplett zerstört wurden oder unsicher sind. Daher erwarte ich sehr viel Arbeit draussen», so Bühlmann.

Wegen der starken Regenfälle kam es auch zu Erdrutsche­n und der Zugang für die Hilfskräft­e ist erschwert. Die Behörden

mussten Strassen absperren. Bühlmann: «Das hat die Situation der Bevölkerun­g nochmals stark beeinträch­tigt. Ich weiss von Kollegen, dass es Zelte weggerisse­n hat und viele Orte überschwem­mt sind.» Nach wie vor werden Personen aus den Trümmern geborgen und die Spitäler müssen täglich zusätzlich­e Patienten aufnehmen. Die Bevölkerun­g ist verzweifel­t. «Die Leute fragen sich, warum es immer sie trifft. Das ist auch für mich schwer zu verstehen, wenn man sieht, dass man versucht, sich aufzurappe­ln, und dann gibt es wieder einen Schlag », sagt die Schweizeri­n. Die Naturkatas­trophen seien schlimmer als das grassieren­de Coronaviru­s, sagt Bühlmann weiter. «Wir haben jetzt Probleme, die viel schlimmer sind und uns viel stärker beeinfluss­en als das Virus.»

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REUTERS Die Zelte halten den Regenmasse­n teils nicht mehr stand.

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