Den Restaurants gehen die Köche aus
AMRISWIL. Eine Branche schlägt Alarm: Wegen Corona fehlt es in Restaurants an Personal.
In den Küchen vieler Gastrobetriebe fehlt das Personal: Viele Köche und Köchinnen haben wegen der Corona-krise und dem damit verbundenen Shutdown ihren Job gekündigt.
So auch im Restaurant Wasserschloss Hagenwil in Amriswil, Thurgau. «Seit der Coronakrise fehlen uns leider Mitarbeitende in der Küche und im Service», sagt Andreas Angehrn, Geschäftsleiter und Inhaber. Das wirkt sich auf den Betrieb aus: «Es kommt immer wieder vor, dass wir Anlässe trotz freier Räume nicht annehmen können», so Angehrn.
Auch das Restaurant Rigi Kulm in Arth kämpft mit Personalmangel in der Küche. «Darum haben wir das À-lacarte-restaurant nur am Wochenende geöffnet», erklärt Betreiberin und Inhaberin Christina Käppeli.
Die Restaurants sind keine Einzelfälle. Die Lage in der Branche beim Küchenpersonal sei dramatisch, sagt Urs Masshardt, Geschäftsleiter des Dachverbands Hotel & Gastro Union: «Diejenigen Mitarbeitenden, denen man wegen Corona anstelle von Kurzarbeit gekündigt hat, haben den Betrieb auf einen Schlag verlassen.» So seien Personen aus dem Ausland zurück in ihr Heimatland gereist und nicht mehr zurückgekehrt. Andere haben die Krise
für eine Weiterbildung genutzt, um in anderen Bereichen der Branche arbeiten zu können. Ein weiteres Problem: Es gibt zu viele Gastrobetriebe in der Schweiz. 2000 bis 3000 davon sind laut Masshardt nicht überlebensfähig, und das nicht erst seit der Pandemie. «Diese Betriebe sollten schliessen, denn sie nehmen den guten und rentablen Geschäften das Fachpersonal weg.»
Bereits vor der Pandemie habe die Branche mit Personalmangel gekämpft – Corona habe die Lage verschärft, denn es fehle an Nachwuchs. «Wir verzeichnen seit rund zehn Jahren immer weniger Lernende in der ganzen Gastrobranche», sagt Masshardt.