Böse Tweets: Streit endet vor Staatsanwalt
SCHAFFHAUSEN. Gegen Reda El Arbi sind mindestens drei Fälle wegen Verdachts auf üble Nachrede und Beschimpfung hängig.
Der Journalist und Blogger Reda El Arbi teilt auf Twitter gern aus. Gleichzeitig sieht sich der Ex-nau.chkolumnist als Vorkämpfer gegen Hass im Netz. Nun wird er selbst der Hassrede beschuldigt. Die Schaffhauser Staatsanwaltschaft ermittelt in drei Fällen wegen Verdachts auf üble Nachrede und Beschimpfung, wie Dokumente zeigen, die 20 Minuten vorliegen. Die Staatsanwaltschaft kommentiert das laufende Verfahren nicht.
Im November 2020 erging ein Strafbefehl gegen El Arbi in einem der drei Fälle. Er habe den Privatkläger im Juli 2020 auf Twitter als «A***loch» und «Widerling» bezeichnet. Folge: eine unbedingte Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu 180 Franken. El Arbi hat dagegen Einsprache erhoben. Ein rechtskräftiges Urteil gegen ihn gibt es bereits, wie er 2020 in der «Mittelländischen Zeitung» sagte. Im Jahr davor habe er jemanden verbal beleidigt und sei dafür verzeigt worden. «Ich habe die Busse akzeptiert und bezahlt. Schliesslich habe ich die Grenze überschritten.»
Svp-kantonsrat Claudio Schmid engagiert sich im aktuellen Fall. Er sei von Personen kontaktiert worden, die beleidigt worden seien. «Ich habe ihnen geraten, das Gespräch mit Herrn El Arbi zu suchen und die Situation so zu deeskalieren.» Dies habe nicht funktioniert. Für solche Verfahren findet er klare Worte: «Ich finde es bemühend, dass man ausserhalb des Strafrechts zu keiner Einigung kommt.»
Auch Nicolas Rimoldi vom Verein Mass-voll! sagt, er habe den Blogger kürzlich angezeigt: «Seit Jahren werde ich von Herrn El Arbi belästigt und beschimpft.» El Arbi hat bereits zum Gegenangriff geblasen. Zu den Vorwürfen wollte El Arbi keine Stellung nehmen.