So hat der Ferienblues keine Chance
Erst noch lagen wir am Strand, wanderten durch die Berge, genossen lange Abende und fühlten uns herrlich unbeschwert. Doch die Ferienzeit neigt sich irgendwann dem Ende zu. Und da folgt die Ernüchterung. Sich rein in die Ferien zu stürzen war bedeutend einfacher, als sich wieder in den Arbeitsalltag zu begeben. Weshalb das so ist, erklärt uns die Arbeitsund Organisationspsychologin Rita Buchli.
Kurz vor Ferienende holt viele ein melancholisches Gefühl ein. Wodurch wird dieses ausgelöst und wovor haben wir Angst?
Als Angst würde ich das sogenannte Post-holiday-syndrom, auch Ferienblues genannt, nicht bezeichnen. Es hat eher mit einer Leere, einem Motivationsloch oder einem Stimmungsund Leistungstief zu tun. Bildlich gesprochen gleicht es einem Motor, der erst wieder warmlaufen muss. Ausgelöst wird der Ferienblues durch den Entspannungsmodus, in den man während der Ferien kommt.
Gibt es Strategien, dem Ferienblues entgegenzuwirken, damit er einem gar nicht einholt?
Dass einen der Ferienblues gar nicht einholt, kommt wahrscheinlich nur dann vor, wenn die Ferien ein Negativerlebnis waren. Wer nun aber einen Beruf hat, bei dem man gewisse Freiheiten bei der Arbeitseinteilung hat, dem empfehle ich einen sanften Einstieg. Beispielsweise sollte man sich am ersten Arbeitstag keine Termine einplanen. Oder man lässt den Abwesenheitsassistenten noch einen Tag länger aktiviert. Das gilt selbstverständlich nicht für Pflegefachleute, Handwerker, Handwerkerinnen oder alle anderen, die nicht in einem Büro arbeiten.
Was soll man gegen den Ferienblues unternehmen, wenn er einen überkommt?
Wichtig sind hier die sozialen Beziehungen. Es hilft, wenn man beispielsweise bereits vor den Ferien mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen, die man gern mag, einen Termin für eine Kaffeepause oder ein Mittagessen fixiert. So fällt einem der Einstieg dank den sozialen Begegnungen einfacher. Wichtig ist auch, sich am Tag vor dem ersten Arbeitstag nicht zu viele Gedanken zu machen, sondern sich auf das zu konzentrieren, was man in der Gegenwart unternimmt. Es hilft auch, wenn man nach der Arbeit viel Zeit draussen an der Sonne verbringt, den Sommer auch zu Hause geniesst und so einen Teil der Ferien in den Alltag mitnimmt. Das ausführliche Interview liest du auf 20min.ch/lifestyle/reisen