Afghanischer Ex-minister jetzt Kurier
LEIPZIG. Noch letztes Jahr war Sayed Ahmad Shah Sadaat ein mächtiger Mann in Kabul, am Kabinettstisch der letzten Vortaliban-regierung. Doch nach erzwungenem Rücktritt musste er nach Deutschland fliehen – wo er heute als Lieferando-kurier arbeitet. Wie er wollen Tausende Menschen fliehen. Im Gedränge am Flughafen Kabul wurden gar Menschen getötet. Dafür brachte eine ausgeflogene Afghanin nach der Landung in Ramstein (D) ein Kind zur Welt.
LEIPZIG. Einst war Sayed Ahmad Shah Sadaat Kommunikationsminister in Afghanistan, heute liefert er Essen für den deutschen Lieferdienst Lieferando aus. Dies berichtet die «Leipziger Volkszeitung». «Ich führe jetzt ein einfaches Leben», sagte Sadaat. Doch bis Ende 2018 war er Mitglied des Kabinetts des inzwischen geflüchteten Präsidenten Ashraf Ghani. Laut Bericht war Sadaat für den Ausbau des Handynetzes verantwortlich. 2020 habe man ihn zum Rücktritt gezwungen – Sparmassnahmen. Man hätte angesichts des Vormarsches der Taliban eine Exit-strategie vorbereitet und dafür Geld aus den Ministerien abgezogen.
Seine Version konnte dem Bericht zufolge nicht überprüft werden. Im Dezember kam Sadaat per Flugzeug nach Leipzig, wo er heute als Essenskurier arbeitet. Nun wolle er sparen, um sein Deutsch aufzubessern und irgendwann einmal für die Telekom zu arbeiten.