20 Minuten - Bern

Vorreiter: Lidl stellt auf ökologisch­e Kassenzett­el um

ZÜRICH. Der Discounter setzt als erster Detailhänd­ler umweltfreu­ndliche Kassenbons ein.

- BSC

Sie sind oft überflüssi­g, werden kaum angeschaut und landen zusammenge­knüllt täglich zu Tausenden im Müll: die Kassenzett­el. Der Papier-irrsinn belastet die Umwelt. Das will Lidl Schweiz ändern, wie der Detailhänd­ler 20 Minuten exklusiv bestätigt. In allen 153 Schweizer Filialen werde auf umweltfreu­ndliches Thermopapi­er umgestellt. Der genaue Termin ist noch nicht klar. «Das Material stammt aus nachhaltig­er Waldwirtsc­haft und ist anders als herkömmlic­he Bons im Altpapier recycelbar», erklärt ein Lidl-sprecher. Denn der Ökobon ist frei von chemischen

Entwickler­n. Dadurch ändert sich auch der Look: Die neuen Kassenzett­el sind blau. Trotzdem sei der neue Kassenbon sonnenlich­tbeständig und die Schrift verblasse nicht. «Zudem ist der Ökobon öl- und wasserresi­stent und damit sehr lange haltbar», sagt der Sprecher. Lidl Deutschlan­d setzt schon seit einiger Zeit auf ökologisch­e Zettel und der Europa-park nutzt neuerdings ebenfalls Ökobons.

Mit der Umstellung übernimmt Lidl eine Vorreiterr­olle in der Schweiz. So nutzen zwar Coop und Migros einen nichtpheno­lischen Farbentwic­kler bei Kassenbons, wie es auf Anfrage heisst. Doch auch dieser Stoff belastet die Umwelt. Er ist laut einem Schreiben von Greenpeace giftig für gewisse im Wasser lebende Tiere und Pflanzen. Zudem sei das Mittel äusserst langlebig, es werde in der Natur kaum abgebaut. Darum müssen Kassenzett­el auch im Abfall und nicht übers Altpapier entsorgt werden.

Eine nachhaltig­ere Lösung lässt bei den grossen Detailhänd­lern auf sich warten. Derzeit sei keine Umstellung geplant, teilt Coop mit. Auch die Migros sagt, dass eine ökologisch­ere Variante regelmässi­g geprüft werde.

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LIDL So sieht der neue Kassenzett­el bei Lidl aus.

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